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Wegen Corona-Gefahr Wegen Corona-Gefahr: Bundeswehrübung in Sachsen-Anhalt auf der Kippe

Von Hagen Eichler 16.04.2020, 10:19
In Sachsen-Anhalt muss wohl wegen der Corona-Pandemie eine Großübung der Bundeswehr abgesagt werden.
In Sachsen-Anhalt muss wohl wegen der Corona-Pandemie eine Großübung der Bundeswehr abgesagt werden. ZB

Magdeburg - Eine Großübung mit 1.400 Soldaten im Gefechtsübungszentrum Altmark muss möglicherweise abgesagt werden. Das Training ist für 600 Angehörige des Panzerbataillons 104 aus dem bayerischen Pfreimd vorgesehen.

Sollte es stattfinden, müssten am Montag auch 800 weitere Soldaten des Gefechtsübungszentrums zum Dienst antreten, die meisten leben in Sachsen-Anhalt. Die Heeresführung berät derzeit, ob die Übung wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus überhaupt möglich ist. „Stand jetzt haben wir noch keine Absage“, sagte der Sprecher des Gefechtsübungszentrums, Hauptmann Alexander Helle, am Donnerstagmorgen auf MZ-Nachfrage. „Derzeit werden noch einmal die Unterkünfte überprüft. Danach soll eine Entscheidung fallen.“

Gefechtsübungszentrum Altmark mit nur 80 Soldaten besetzt

Das Panzerbataillon wird demnächst nach Litauen verlegt. Seit der russischen Annexion der Krim zeigt die Nato dort mit wechselnden Verbänden Präsenz. Die Bundeswehr hat allerdings wegen der Corona-Pandemie derzeit einen reduzierten Betrieb.

Viele Angehörige sind nicht auf ihren Dienstposten, sondern zuhause. Auch das Gefechtsübungszentrum Altmark bei Letzlingen (Altmarkkreis Salzwedel) ist wegen der Corona-Epidemie nur mit 80 statt 800 Soldaten besetzt. Alle regulären Übungen sind abgesagt. Der Nato-Dienst als Abschreckung in Litauen gilt jedoch als „einsatzgleiche Verpflichtung“, die auch während der Pandemie zu erfüllen ist.

Neben den Bundeswehrangehörigen müssten für die Übung auch viele zivile Beschäftigte den Dienst aufnehmen. Das Gefechtsübungszentrum wird im Auftrag der Bundeswehr vom schwedischen Rüstungskonzern Saab betrieben. (mz)