„Pedo-Hunter“ in Sachsen-Anhalt Selbstjustiz oder Kinderschutz? Kritik an Sex-Fallen durch Pädophilenjäger
„Pedo-Hunter“ locken mutmaßliche Sexualstraftäter in die Falle. Auch in Sachsen-Anhalt treten die Gruppen junger Männer immer öfter auf. Wie die Pädophilenjäger vorgehen und warum die Polizei vor Selbstjustiz warnt.

Halle/MZ - Sie geben sich im Netz als unbedarfte Minderjährige aus, locken mutmaßliche Pädophile an abgelegene Orte – dann greifen sie zu: In Sachsen-Anhalt treten sogenannte Pedo-Hunter (auf Deutsch: Pädophilen-Jäger) immer häufiger in Erscheinung. Wie oft die Gruppen meist junger Männer hier aktiv sind, erfasst die Polizei laut Landeskriminalamt (LKA) zwar nicht. Zuletzt seien jedoch mehrere Fälle bekannt geworden, sagte LKA-Sprecher Uwe Bachmann der MZ. Er warnt allerdings vor Selbstjustiz. „Häufig sind vermeintlich ehrbare Motivlagen zu erkennen, wenngleich diese rechtsstaatlich sehr bedenklich sind“, so Bachmann.