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Schulamt vor Kraftakt Schulamt vor Kraftakt: Interims-Chef des Landesschulamts zieht sich zurück

Von Jan Schumann 16.04.2018, 15:23

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Landesschulamt steht in den Planungen für das neue Schuljahr bald führungslos da. Jürgen Krampe, bisher kommissarischer Direktor der Behörde, hat das Bildungsministerium in Magdeburg um Entbindung von seiner Aufgabe gebeten.

Nicht nur das: Der Spitzenbeamte will auch seinen regulären Job als stellvertretender Behördenleiter aufgeben. Das Ministerium bestätigte der MZ, es habe Krampes Bitte bereits entsprochen - „im Hinblick auf dessen persönliche und familiäre Situation“. Er werde noch bis Ende Juni im Amt sein. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte am Montag: „Ich danke Herrn Krampe ausdrücklich für die geleistete Arbeit.“

Schulamt vor Kraftakt: Krampes Rückzug ist Hiobsbotschaft

Für die Bildungspolitiker in Sachsen-Anhalt ist der Rückzug eine Hiobsbotschaft: Das Schulamt steht vor dem größten Kraftakt seit Jahren. Tullner hat die Einstellung von 1.000 Lehrern angekündigt, um den akuten Mangel in den Klassenzimmern zu bekämpfen. Ein Großteil dieser Koordination geschieht im Landesschulamt in Halle.

SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Pähle sagte am Montag: „Jetzt wird es schwierig angesichts der großen Aufgaben und den vielen geplanten Stellenbesetzungen.“ Das Ministerium kündigte auf MZ-Anfrage an, die Neubesetzung des Direktorpostens sei in der „finalen Phase“. Er ist seit 2016 vakant.

Die Linke gab Minister Tullner am Montag eine Mitschuld am Personalschwund an der Schulamts-Spitze. „Man muss vermuten, dass da auch Unzufriedenheit mit der Arbeit des Ministeriums eine Rolle spielt“, sagte Fraktionschef Thomas Lippmann. Tullners Ministerium setze die Behörde unter enormen Druck. „Ich sehe schon, dass das Verschleiß ist. Die Beamten können nur gut arbeiten, aber nicht zaubern“, so Lippmann. (mz)