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Geschichte Sachsen-Anhalt erinnert an Opfer der Pogromnacht von 1938

Von dpa Aktualisiert: 09.11.2021, 06:15
An vielen Orten wird jedes Jahr am 9. November der Opfer der Pogromnacht gedacht. 
An vielen Orten wird jedes Jahr am 9. November der Opfer der Pogromnacht gedacht.  Foto: Christian Charisius/dpa

Magdeburg - An vielen Orten in Sachsen-Anhalt wird am Dienstag der Opfer der nationalsozialistischen Pogromnacht am 9. November 1938 gedacht. In Magdeburg gibt es eine Gedenkveranstaltung des Evangelischen Kirchenkreises und der Landeshauptstadt, zu der Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwartet wird. Gedenken gibt es unter anderem auch in Halle, Wittenberg und Weißenfels sowie auf den jüdischen Friedhöfen in Dessau-Roßlau, Merseburg, Bernburg und Stendal. In der Gedenkstätte KZ Lichtenburg-Prettin wird am Nachmittag eine Wanderausstellung mit dem Titel „Als Jüd:innen markiert und verfolgt. Jüdische Identitäten und NS-Tatorte in Sachsen-Anhalt“ eröffnet.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 war es im gesamten Deutschen Reich zu Pogromen gegen Juden und Jüdinnen gekommen. Bei den Gewaltausschreitungen der SA- und SS-Angehörigen unter zentraler Leitung der NS-Führung wurden mehr als 1300 Menschen getötet und 30 000 Menschen in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 7500 jüdische Geschäfte wurden demoliert, rund 1400 Synagogen und Gebetshäuser in Brand gesteckt. Der planmäßigen Zerstörung jüdischer Einrichtungen folgte bald die systematische Vernichtung jüdischen Lebens in Europa.