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  7. Perseiden-Schauer zieht über Sachsen-Anhalt - Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde erwartet

Sternschnuppen am Nachthimmel Professionell in den Himmel schauen: Hier kann man die Perseiden beobachten

Im August lassen die Perseiden den Nachthimmel in funkelndem Glanz erstrahlen. Wer fachlich begleitet oder mit anderen gemeinsam in den Himmel schauen will, hat an drei Orten in Sachsen-Anhalt die Möglichkeit dazu.

Von dpa/Thomas Schöne/DUR Aktualisiert: 04.08.2025, 12:11
Im August gibt es viele Sternschnuppen zu sehen – die meisten üblicherweise in der Nacht vom 12. auf den 13. August.
Im August gibt es viele Sternschnuppen zu sehen – die meisten üblicherweise in der Nacht vom 12. auf den 13. August. (Symbolfoto: Imago/Kyodo News)

Magdeburg/Halle (Saale). – Der Sternschnuppen-Strom der Perseiden ist im August am Himmel zu sehen. Vom 1. bis 24. des Monats scheinen aus dem Sternbild Perseus viele Sternschnuppen oder Meteore zu kommen – daher auch der Name: Perseiden.

Vollmond trübt die Sicht auf die Sternschnuppen

Der Höhepunkt ist in der Nacht vom 12. auf den 13. August 2025 zu erwarten. Dann können aufmerksame Sterngucker an die 100 dieser Meteore pro Stunde ausmachen. 

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Abhängig ist das natürlich von der Wetterlage in dieser Nacht. Daher lohnt sich vielleicht auch schon ein Blick früher in den Himmel: Bereits aktuell sind es laut Carolin Liefke, stellvertretende Leiterin des Hauses der Astronomie in Heidelberg, mehr als die drei, vier Sternschnuppen pro Stunde in einer regulären Nacht.

Allerdings könnte der Mond die Perseidenschauer am 12. August überstrahlen, denn am 9. August ist Vollmond. Daher lohne sich noch danach ein Blick in den Sternenhimmel, so Björn Voss, Direktor des Planetariums Hamburg, gegenüber dem NDR.

Ihm zufolge seien Sternschnuppen besonders gut in den Abend- und frühen Nachtstunden zu beobachten.

"Perseiden-Woche" im Planetarium in Halle-Kanena

Wer fachlich begleitet oder mit anderen zusammen in den Himmel schauen möchte, hat dazu im Land gleich mehrere Gelegenheiten.

So bietet das Planetarium in Halle-Kanena für Interessierte eine "Perseiden-Woche" vom 4. bis 8. August an. Jeweils ab 21 Uhr gibt es einen Vortrag. "Darin geht es um die Fragen: Was sind denn eigentlich Sternschnuppen und was kann man genau sehen", erklärt die Referentin Angelique Schuchardt.

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"Ab 22 Uhr wird auf unserer Wiese vor dem Planetarium gemeinsam auf Liegestühlen das Schauspiel beobachtet." Bei schlechtem Wetter können sich die Besucher im Planetarium eine Sternenführung ansehen.

Das Planetarium Halle bietet zusammen mit der Gesellschaft für Astronomische Bildung am 13. August ab 18 Uhr ein Picknick unter dem Sternenhimmel auf der Oberburg der Burg Giebichenstein. Neben einem Vortrag ist eine Beobachtung der Perseiden möglich.

Führungen und Perseiden-Beobachtung bei der "Arche Nebra"

Im Besucherzentrum "Arche Nebra" (Burgenlandkreis) gibt es für die Besucher am 9. August um 19 Uhr die "Lange Nacht der Sternschnuppen".

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Nach einem Vortrag zur Himmelsscheibe von Nebra geht es zu Fuß zum Fundort auf den nahe gelegenen Mittelberg, um dort gemeinsam die Perseiden zu beobachten.

Die Gästeführer der „Arche Nebra“ begleiten die Wanderer auf dem rund drei Kilometer langen Weg.

Sternschnuppen im Ringheiligtum Pömmelte beobachten

Der Verein der "Sternfreunde Aschersleben" bietet im Ringheiligtum Pömmelte (Salzlandkreis) am 15. August um 20.45 Uhr einen Einführungsvortrag zum Thema Perseiden.

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"Danach, wenn es schon richtig dunkel ist, werden gemeinsam die Sternschnuppen beobachtet", sagt der Vorsitzende Robert Malecha.

"Eigentlich ist es wie bei allen Meteorströmen, die meisten Sternschnuppen können erst nach Mitternacht beobachtet werden." 

Sternschnuppen: Als Staubteilchen mit hoher Geschwindigkeit auf die Erde

Die Perseiden haben einen gemeinsamen Ursprung, den Kometen 109 P/Swift-Tuttle. Die Erde kreuzt ihn auf ihrer Bahn um die Sonne und trifft dabei auf die von ihm verstreuten Teile.

Der Komet zählt zu den erdnahen Objekten, weil seine Umlaufbahn derjenigen der Erde bis auf etwa 133.500 Kilometer nahekommt.

"Jede einzelne Sternschnuppe ist in Wirklichkeit ein Staubteilchen, das in dem Falle mit relativ großen Geschwindigkeiten auf die Erde trifft", sagte Liefke. "Wir reden über so was wie 30, 35 Kilometer pro Sekunde."

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Wenn ein Staubteilchen auf die Erdatmosphäre trifft, erzeuge es mit den Luftmolekülen Reibung, erläutert die Physikerin. Grob kann das so erklärt werden: Die Luft entlang dieses kleinen Schlauches, durch das das Staubteilchen flitzt, werde aufgeheizt und fange an zu leuchten. "Das ist das, was wir als Sternschnuppe sehen." Üblicherweise bleibe von den Staubteilchen am Ende nichts übrig.

Der Komet Swift-Tuttle verliert auf seiner Bahn große Mengen an Gas und Staub, die auf der Erde als Sternschnuppen zu beobachten sind.
Der Komet Swift-Tuttle verliert auf seiner Bahn große Mengen an Gas und Staub, die auf der Erde als Sternschnuppen zu beobachten sind.
(Grafik: F. Bökelmann/J. Reschke)

Sternschnuppen gehen auf das Sternbild Perseus zurück

Durch diese Spur von Staubteilchen läuft die Erde jedes Jahr von Ende Juli bis Ende August, 2025 erreicht das Maximum der Perseiden die Erde am Abend des 12. August. 

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Der Name Perseiden gehe auf den Eindruck zurück, dass die Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus fallen, sagte Liefke. Perseus ist ein mythologischer Held aus der griechischen Antike. 

Alle Wünschewünscher und Sterngucker, die nun die besondere Nacht verplanen wollen, sollten wissen: Das Sternbild Perseus – und damit der Meteorschauer – sei grundsätzlich in der zweiten Nachthälfte besser zu sehen, erklärt Liefke.

Dann sei allerdings Mitte August auch der abnehmende Mond auf unserer Himmelsseite und sein Licht beeinträchtige die Wahrnehmung der Sternschnuppen. "Ganz ideal ist es nicht in diesem Jahr mit den Perseiden."

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Geminiden sind im Dezember am Nachthimmel zu sehen

Die Perseiden bleiben jedoch nicht das einzige Himmelsschauspiel in diesem Jahr. Vom 7. bis 17. Dezember zeigen sich die Geminiden am Nachthimmel. Ihren Höhepunkt erreichen sie in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember.

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Wie der Name schon vermuten lässt, entspringt dieser Sternschnuppen-Schauer dem Zwillingssternbild. Die Perseiden und die Geminiden gehören zu den intensivsten Meteorströmen des Jahres.