Neue Touristenattraktion Futuristischer Außenbereich der Arche Nebra eröffnet
Vergangenheit und Zukunft sind im neu gestalteten Außenbereich des Besucherzentrums Arche Nebra vereint. Das Areal soll vor allem Schüler für die Welt der Himmelsscheibe begeistern.

Wangen - Es scheint, als wäre ein überdimensionales Ufo aus Stahl und Beton vor dem Besucherzentrum Arche Nebra im Burgenlandkreis gelandet. „Der Bau auf dem Außengelände der Anlage ist Lern- und Erlebnisort für Schulklassen und Gruppen“, sagte die Geschäftsführerin Bettina Pfaff zur Eröffnung. „Zugleich bietet sich das eigenwillige Areal als Veranstaltungsort für Events, Konzerte, Lesungen und Vorträge an.“ Mit der futuristischen Architektur des rund 2,1 Millionen Euro teuren Gebäudes, genannt „Outer Space“ (Weltraum), erhofft sich die Region auch eine touristische Signalwirkung.
Sachsen-Anhalt sei immer eine Reise wert, erklärte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Es gebe fünf Unesco-Weltkulturerbestätten und dazu einmalige Erinnerungsorte wie die Arche Nebra.
Angebot für Schüler zum Thema Weltraum
„Hier wird Archäologie und Astronomie, also Vergangenheit und Zukunft durch den Entdeckergeist der jungen Besucher verbunden“, sagte Pfaff. Es gehe dabei nicht nur um die Himmelsscheibe, sondern auch um neue Themen. So gibt es etwa für die jungen Entdecker ein Logbuch, in dem in stark abstrahierten Bildern und einer eigens entworfenen Schrift von der Reise der Besatzung und dem Grund des Absturzes in Nebra erzählt wird. Eine Anleitung zur Entschlüsselung der Schrift wird im Logbuch mitgeliefert und ist zugleich auch über QR-Codes möglich.
Eigenwilliger Bau als Ufo konzipiert
Der multifunktionale Bau ist von innen und außen begehbar und bietet zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Um die Bruchlandung symbolisch zu visualisieren, steht der Bau auf einer um fünf Grad geneigten Bodenplatte. Der Baukörper ruht auf 16 Betonstützen, die aus jeweils drei Einzelsegmenten zusammengesetzt sind. Jede Stütze hat ein Gewicht von 15 Tonnen. Darauf ist eine Stahlkonstruktion montiert, die den Untergrund für das Dach und den umlaufenden Panorama-Walk zur Aussichtsplattform bildet. Insgesamt wurden für den Bau rund 47 Tonnen Stahl und 330 Tonnen Beton verbaut.
Der Gesamtdurchmesser beträgt 24 Meter. Der Innenraum ist der Kommandobrücke eines Raumschiffs nachempfunden: Verschiedene Konsolen mit Anzeigen, Hebeln und Knöpfen zur Steuerung sind mit individuell konzipierten Spielgeräten umgesetzt worden.
Arche wurde bereits vor zwei Jahren saniert
Bereits vor zwei Jahren wurde das Besucherzentrum umfassend saniert. Die im Planetarium laufende digitale Show wurde überarbeitet und das Gebäude barrierefrei umgestaltet - etwa mit automatischen Türen und einem Leitsystem für sehbehinderte Menschen.
Die Arche Nebra wurde am 21. Juni 2007 in der Nähe des Fundortes der Himmelsscheibe von Nebra eröffnet. Die Bronzescheibe ist seit 2013 als älteste konkrete Darstellung kosmischer Phänomene Teil des Dokumentenerbes der Unesco. Das Original ist in der Dauerausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle zu sehen.