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Kontaktverbot auch über Ostern Kontaktverbot wegen Corona in Sachsen-Anhalt: Einschränkungen bis 19. april

Von Hagen Eichler 01.04.2020, 17:15
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass die Corona-Kontaktbeschränkungen verlängert werden.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass die Corona-Kontaktbeschränkungen verlängert werden. picture alliance/dpa

Magdeburg - Der Bund und die Länder wollen die geltenden Kontaktbeschränkungen um zwei weitere Wochen verlängern. Noch bis zum 19. April soll der Umgang mit Menschen  außerhalb des eigenen Hausstandes  auf ein absolutes Minimum reduziert werden. „Der Kampf gegen das Virus ist noch lange nicht gewonnen“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). 

„Krisensituationen erfordern besondere Verhaltensregeln. Und wir alle müssen uns an die Auflagen halten.“ Öffentliche Osterfeuer und das Eiersuchen in größerer Runde fallen damit in diesem Jahr aus.

Kontaktbeschränkungen in Sachsen-Anhalt gelten weiter

Die Kontaktbeschränkungen gelten bereits seit dem Mittwoch der vergangenen Woche. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist nur noch mit triftigen Gründen erlaubt, etwa aus beruflichen Gründen, zum Einkaufen oder für medizinische Behandlungen. Picknicks oder das Grillen im öffentlichen Raum sind verboten.

Verstöße dagegen sind in Sachsen-Anhalt sogar eine Straftat. Die Landesregierung will die Verlängerung an diesem Donnerstag in einer Telefonkonferenz beschließen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte nach einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder, die Menschen in Deutschland sollten generell auf private Reisen und Besuche - auch von Verwandten - verzichten.

„Eine Pandemie kennt keine Feiertage“, so Merkel. Und: „Bleiben Sie weiter stark und halten Sie die Regeln ein.“ Ob die Maßnahmen, die ursprünglich nur bis zum Sonntag befristet waren, nach dem 19. April gelockert werden, sei noch völlig offen, hieß es von Teilnehmern der Bund-Länder-Beratung.

Sachsen-Anhalt will vier Corona-Kranke aus Italien aufnehmen

Im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 steht Deutschland den besonders betroffenen Staaten bei. Sachsen-Anhalt bereitet sich darauf vor, vier schwerkranke Patienten aus der norditalienischen Region Lombardei aufzunehmen. Zwei Krankenhäuser in Halle sind laut Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) dazu bereit. Bereits am 27. März habe es eine entsprechende Anfrage gegeben. „Der Katastrophenschutzstab hat zugestimmt, derzeit laufen die Gespräche der Krankenhäuser mit dem Land über einen Transport der Patienten“, sagte Wiegand.

Italien ist das am schwersten in Europa von Covid-19 betroffene Land. Mehr als 105.000 Menschen wurden positiv getestet, etwa 12.000 Menschen sind gestorben. Am Dienstag hatte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) angekündigt, dass  Sachsen-Anhalt bei Bedarf auch Patienten aus anderen Bundesländern aufnimmt.

Sachsen-Anhalt überweist Gelder für Kliniken eher als geplant

Um den Kliniken zu helfen, hat das Land beschlossen, die jährlichen Fördermittel für Investitionen in diesem Jahr  auf einen Schlag zu überweisen. Im April würden 43 Millionen Euro ausgezahlt, kündigte Grimm-Benne an. „Wir wollen die Liquidität sicherstellen, damit sich die Häuser auf eine anstehende Corona-Welle gut vorbereiten können“, sagte die Ministerin. Zuvor hatte bereits Nordrhein-Westfalen die Auszahlung vorgezogen.

Mit einem Erlass hat die Heimaufsicht die Hürden für die Entlassung pflegebedürftiger Personen aus Krankenhäusern erhöht. Eine Rückkehr ins Heim ist nur noch dann erlaubt, wenn keine Anzeichen einer Atemwegs- oder Infektionskrankheit vorliegen und wenn die Person in den zurückliegenden 14 Tagen weder im Ausland war noch Kontakt zu Corona-Infizierten hatte.

Auch bei Neuaufnahmen von Pflegebedürftigen in einer Einrichtung soll dieses Prinzip gelten. Dadurch werde das Risiko vermindert, das Virus in Heime zu importieren, sagte Grimm-Benne. Einen generellen Aufnahmestopp lehnt sie ab. (mz)