Historisch niedrige Geburtenrate Kommentar zu sinkenden Geburtenraten: Sachsen-Anhalts Kitas geraten in Not
Vielen Kitas im Land fehlen die Kinder: Die historisch niedrige Geburtenrate könnte für so manche Einrichtung bald zur Existenzgefahr werden. Das Land muss jetzt seriöse Lösungen finden, kommentiert MZ-Redakteur Jan Schumann.

Magdeburg/MZ - Sachsen-Anhalts Kita-System kommt gerade in eine komplizierte Lage. Aufgrund historisch niedriger Geburtenraten fehlen den Einrichtungen zunehmend Kinder – das Problem besteht vor allem in ländlichen Gegenden Sachsen-Anhalts, in denen die Bevölkerung ohnehin ausgedünnt ist. Doch auch große Städte spüren den Trend.
Mittlerweile stellt sich die Frage, ob die Einrichtungen auf Dauer überleben können. An diesem Punkt betrifft das Problem sowohl die Erzieher, die in den Kitas arbeiten, als auch Kinder und deren Eltern, die vor Ort auf eine gute Betreuung setzen.
Muss Sachsen-Anhalt bald Kitas mit zusätzlichem Geld retten?
Eine zentrale Frage könnte bald lauten: Wird Sachsen-Anhalt künftig Geld zuschießen, um akut bedrohte Kitas im ländlichen Raum vor der Schließung zu bewahren? Sodass zumindest die wenigen geborenen Kinder vor Ort betreut werden können? Und wenn Geld fließt – wie viel, nach welchen Kriterien und für welche Kitas?
Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]
Es wird ein heikler Aushandlungsprozess im bereits heraufziehenden Landtagswahlkampf. Schließlich will keine Partei dafür verantwortlich sein, dass nun bald Dorfkitas dicht machen.
Die fatale Schulpolitik früherer Jahre muss eine Warnung sein
Der Landtag muss jetzt Lösungen finden. Zentral ist, dass dies auf einer soliden Zahlenbasis und mit Augenmaß geschieht. Eine Warnung ist die fatale Schulpolitik früherer Jahre: Es wurde viel Geld gespart, statt Lehrer zu holen. Heute fehlen sie – weil die damaligen Prognosen der Schülerzahlen falsch waren.