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Kommentar zu Waffenlieferungen Ziviler Flughafen Leipzig/Halle: Militärische Flüge sind zu hinterfragen

Nach einem Brandanschlagsversuch bei DHL ist die Sicherheitslage am Airport Leipzig/Halle angespannter. Militärische Flüge gehören nicht an einen zivilen Flughafen zwischen zwei Großstädten.

Von Steffen Höhne 21.08.2025, 16:12
Ein Kommentar von Steffen Höhne
Ein Kommentar von Steffen Höhne Foto: Stedtler

Halle/MZ. - Während des Afghanistan-Kriegs (2001 bis 2021) avancierte der Flughafen Leipzig/Halle zwischenzeitlich zu einer Militärstation. Hunderttausende US-Soldaten nutzten etwa 2013 den Airport für Zwischenlandungen. Die Bundeswehr transportierte militärisches Gerät wie Panzer und Hubschrauber. Verglichen damit, fallen die militärischen Transporte heute, deren genaue Höhe nicht ganz klar ist, gering aus.

Und dennoch lohnt es sich, genau hinzuschauen und die Transporte zu hinterfragen. Die ukrainische Frachtfluggesellschaft Antonov Airlines hat fünf Riesenflieger vom Typ Antonov 124 stationiert. Diese Flugzeuge sind gefragt, weil sie sperrige Güter mit einer Last von mehr als 100 Tonnen transportieren können. Doch die Flugzeuge wurden von 1982 bis 1995 gebaut, sind also zwischen 30 und 40 Jahre alt und gelten als wartungsintensiv. Es ist verständlich, wenn Menschen, die in der Nähe des Flughafens wohnen, ein mulmiges Gefühl haben, wenn die extrem lauten, alten Maschinen über ihre Köpfe donnern.

Der Flughafen ist wohl auch in den Blickpunkt von russischen Geheimdiensten gerückt. Es gab laut Sicherheitsbehörden bereits einen mutmaßlichen Brandanschlagsversuch auf DHL-Flieger. Daher stellt sich die Frage: Warum wird Militärgerät nicht von Fliegerhorsten der Luftwaffe geflogen, sondern vom zivilen Flughafen Leipzig/Halle?

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