Partei fordert „Stolz-Pass“ Kommentar zum #deutschdenken-Vorstoß der AfD: Sachsen-Anhalt braucht keinen Kulturkampf
Die AfD fordert einen „Stolz-Pass“ und will Sachsen-Anhalts Werbeslogan #moderndenken in #deutschdenken ändern. In der Sache ist der Vorstoß Unfug, kommentiert Kai Gauselmann, stellvertretender MZ-Chefredakteur. Das Land brauche keinen Kulturkampf.

Magdeburg/MZ - Die Kampagne „Modern denken“ richtet sich in erster Linie an Menschen aus anderen Bundesländern und an Ausländer. An Touristen, die etwa den Harz besuchen und Welterbestätten wie das Bauhaus in Dessau-Roßlau. Oder an Investoren, die sich etwa im Chemiedreieck niederlassen und das Gefühl haben sollen, dass dieses Land mehr zu bieten hat als Glasfaseranschlüsse und Investitionsförderung.
„Deutsch denken“ als Slogan würde diese Menschen zumindest nicht anlocken, vermutlich eher abschrecken.
Die AfD will die Landespolitik in einen Kulturkampf hineinziehen
In der Sache ist der Antrag der AfD-Landtagsfraktion für eine neue Landesmarketingkampagne also Unfug. Aber um die Sache geht es erkennbar nicht. Es ist eher der Versuch, die Landespolitik in einen Kulturkampf hinunterzuziehen.
Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]
Dass der AfD-Antrag durchfallen wird, ist absehbar. Es geht wohl nur darum, die Empörungsmaschinerie auf Facebook oder Tiktok füttern zu können. „Unfassbar: Linksgrünversiffte Altparteien wollen, dass wir nicht stolz auf unser Land sein dürfen!“ So oder ähnlich wird das laufen. Eine Art politische Bauernfängerei.
Hoffentlich gehen die anderen Parteien der AfD nicht auf den Leim und lassen sich nicht in fruchtlose Grundsatzdebatten verwickeln. Sachsen-Anhalt braucht keinen Kulturkampf, sondern Lösungen. Keine Symbolpolitik, sondern handfeste Ideen, die dieses Land voran bringen.