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Zwei Projekte im Rennen Für Unis aus Sachsen-Anhalt sind Millionen aus der Exzellenz-Förderung zum Greifen nah

Halle und Magdeburg stehen mit Projekten zu Datenspeicherung und nachhaltiger Chemieproduktion erstmals in der Finalrunde. Wie groß die Freude ist - und wie es nun weitergeht.

Von Matthias Müller Aktualisiert: 02.02.2024, 17:51
Der Universität in Halle winkt eine Förderung aus dem Exzellenz-Programm des Bundes. Im Erfolgsfall könnten ab 2026 Millionen fließen.
Der Universität in Halle winkt eine Förderung aus dem Exzellenz-Programm des Bundes. Im Erfolgsfall könnten ab 2026 Millionen fließen. (Foto: Silvio Kison)

Halle/Magdeburg/MZ. - Es wäre ein riesiger Erfolg für die Wissenschaft in Sachsen-Anhalt – und er ist so nahe wie nie zuvor: Die Universitäten Halle und Magdeburg haben es im Wettbewerb um die millionenschwere Exzellenzförderung des Bundes in die Finalrunde geschafft. Es ist das erste Mal überhaupt, dass dies im Land gelingt. „Das ist eine großartige Nachricht für den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt“, sagte Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) am Freitag.

Damit sind die beiden Unis unter 41 Projekten bundesweit weiter im Rennen um einen Anteil an der nächsten Förderperiode der Exzellenzstrategie, in der ab 2026 jährlich fast 700 Millionen Euro von Bund (drei Viertel) und Ländern (ein Viertel) zur Verfügung gestellt werden. In der ersten Runde hatte ein Expertengremium 143 Projektskizzen geprüft. Für die Vorbereitung ihrer Anträge hatte das Wissenschaftsministerium in Magdeburg den heimischen Universitäten in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 13 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt – für vier Antragsskizzen, von denen zwei erfolgreich waren.

Datenspeicher verbessern

Beim Projekt „Zentrum für chirale Elektronik“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) geht es darum, Datenspeicherung und Informationsverarbeitung noch schneller und energieeffizienter gemacht werden. In einem eigens dafür geplanten Zentrum wollen die Forscher neuartige Bauteile entwickeln. Das Projekt „SmartProSys“ der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) will chemische und biotechnologische Produktionsprozesse nachhaltig umgestalten − auf Grundlage einer grünen Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff. Im Fokus steht, wie man Plastikmüll und Bio-Abfall effizient in Moleküle für neue Produkte umwandeln kann.

Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) will die Universitäten auch im Finale unterstützen.
Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) will die Universitäten auch im Finale unterstützen.
(Foto: dpa)

„Das ist eine großartige Nachricht für den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt.

Armin Willingmann

Nun haben die Unis bis August Zeit, vollständige Projektanträge fürs Finale einzureichen. Ein Exzellenzcluster kann im Erfolgsfall ab 2026 für sieben Jahre mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert werden, eine Verlängerung ist möglich.

„Erstmals rückt die weitreichende Exzellenzförderung des Bundes für uns in greifbare Nähe“, bekräftigte Armin Willingmann. „Das erfolgreiche Abschneiden in der ersten Runde belegt, dass es richtig war, in dieser Legislaturperiode auch nachdrücklich auf Exzellenz zu setzen und die Universitäten von Anfang an bei ihren Bewerbungen konsequent zu unterstützen.“ Im Koalitionsvertrag von 2021 haben man sich darauf verständigt und als Wissenschaftsministerium in den vergangenen Jahren darauf geachtet, dass dieser Weg auch hinreichend finanziell begleitet werde. Nach dem schönen Erfolg gelte es nun, die beiden ausgewählten Anträge zu verfeinern und für die nächste Runde fit zu machen. „Auch dabei dürfen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf die aktive Begleitung des Wissenschaftsministeriums und meine fortdauernde Unterstützung zählen.“

„Zu den Finalisten für eine Exzellenzförderung zu gehören, spornt uns an, in den kommenden Monaten noch einmal alle Kräfte zu bündeln und einen wahrhaft exzellenten Antrag zu erarbeiten“, erklärte dazu MLU-Rektorin Claudia Becker. „Das Niveau ist in der Finalrunde noch einmal höher, weil wir nun mit bereits bestehenden Exzellenzclustern konkurrieren. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an. Die Unterstützung des Ministeriums und die daraus entwickelten Initiativen werden unsere wissenschaftliche Arbeit auch über die aktuelle Runde der Exzellenzstrategie hinaus prägen."

Jens Strackeljan, Rektor der OVGU, erklärte: „Ich möchte allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ganz herzlich zu diesem großen Forschungserfolg gratulieren! Diese Erfolge sind möglich, wenn wir Disziplin- und Fakultäts- und Einrichtungsgrenzen überwinden, um gemeinsam die Zukunftsthemen zu bearbeiten. Und nicht zuletzt trägt auch das Engagement des Landes Sachsen-Anhalt bei der Forschungsfinanzierung einen großen Teil zu diesem Erfolg bei.“