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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Wirbel in der SPD nach Austritt

25.11.2007, 18:05

Magdeburg/MZ/zö. - Dass bei den SPD-Oberen die Alarmglocken schrillten, hat einen guten Grund. Sülzetal im Landkreis Börde gilt als eine der erfolgreichsten Gemeinden im Land: Das Industriegebiet boomt, die Arbeitslosenzahl ist niedrig und mit all dem wird der Bürgermeister in Verbindung gebracht. Erich Wasserthal ist bodenständig, bei der Bevölkerung beliebt. Freunde beschreiben ihn - der vor sieben Jahren in die SPD eintrat - als "eher unpolitisch, manchmal ein Dickkopf".

In der Landes-SPD ist Wasserthal als Symbolfigur für den Aufschwung vor Ort beliebt. Eigentlich. Doch offenbar hat es bei der SPD im Bördekreis hinter den Kulissen seit Monaten mächtig gekracht. So kündigte Wasserthal bereits am 21. September seinen Rücktritt als stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender an. Danach, so sein Vorwurf, habe sich niemand aus der Landes-SPD um den Konflikt gekümmert.

Das bestreitet Landeschef Hövelmann. Und er macht Wasserthals Frust ausschließlich am Krach in der SPD vor Ort fest. Der Bürgermeister kritisiert dagegen auch die Landesspitze, die sich mehr an der Basis orientieren müsse. "Der Landesvorstand muss sich mehr nach unten begeben und hören, welche Sorgen die Leute haben", sagte er am Sonntag gegenüber der MZ.

Eine Forderung, die Hövelmann eher irritiert. Den genau diese Basisarbeit werde seit Jahren betrieben. Er hofft, dass er den Bürgermeister zum Rücktritt vom Parteiaustritt bewegen kann. Wasserthal aber will hart bleiben: "Gesagt ist gesagt." Foto: Archiv