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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Vorbereitung auf Partys in der Silvesternacht

30.12.2013, 14:28
Die Hersteller von Feuerwerkskörpern rechnen für dieses Jahr erneut mit Umsatzzuwächsen. Seit Samstag dürfen Raketen und Böller wieder im Handel angeboten werden.
Die Hersteller von Feuerwerkskörpern rechnen für dieses Jahr erneut mit Umsatzzuwächsen. Seit Samstag dürfen Raketen und Böller wieder im Handel angeboten werden. dpa Lizenz

Halle (Saale)/MZ/cow - Am Dienstag geht das Jahr 2013 zu Ende und zum Abschluss wird oftmals nicht nur gefeiert, sondern vielerorts auch genauso kräftig geböllert. Dafür hat am Wochenende der Verkauf von Raketen und Knallers für das Silvesterfeuerwerk begonnen.

Die Auswahl an Feuerwerkskörpern ist groß. Um unliebsame Überraschungen am Silvesterabend zu vermeiden, sollte man ein paar Vorschriften und Verhaltensregeln beachten. Und das fängt bereits beim Kauf an. Deswegen weist die Polizei darauf hin, besonders auf die Kennzeichnung zu achten.

Illegale Knaller, etwa vom Schwarzmarkt, enthalten häufig Industriesprengstoff und stellen eine erhebliche Gefahr für die eigene Gesundheit und die Menschen in der Umgebung dar. Dennoch erfreuen sie sich aufgrund ihres besonders lauten Knallens auch in Deutschland teilweise großer Beliebtheit. Legal dürfen in Deutschland jedoch nur offiziell zugelassene Knallkörper und Raketen gezündet werden, die an einem Prüfsiegel der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) erkennbar sind.

Insgesamt geben die Deutschen nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa jährlich etwa 100 Millionen Euro für das Feuerwerk zu Silvester aus. In diesem Jahr erwarten die Händler sogar noch ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahresumsatz von 124 Millionen Euro.

Auch in Sachsen-Anhalt gab es zum offiziellen Verkaufsstart großen Andrang. So hatten sich in Magdeburg und Dessau-Roßlau bereits Schlangen vor den jeweiligen Karstadt-Filialen gebildet, bevor diese überhaupt geöffnet hatten. Vor allem Batterien, die mit einer Zündung gleich ein längeres Feuerwerk entfachen, seien beliebt, wie Nadine Neumann, Filialleiterin in Dessau-Roßlau, der dpa mitteilte. „Außerdem gehen Raketen sehr gut“, ergänzt Rolf Lay, Karstadt-Geschäftsführer Magdeburg. In Halle sollen zusätzlich Tischfeuerwerke sehr gefragt sein.

Zünden nur im begrenzten Zeitraum erlaubt

Während der Umsatz einerseits beim Feuerwerksverkauf steigt, scheinen sich andererseits immer mehr Menschen von der Silvesterknallerei zu distanzieren. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage auf mz-web.de gaben von 1070 Teilnehmern 66 Prozent an, gar keine Feuerwerkskörper zu kaufen (Stand: 30. Dezember, 12 Uhr). Der Umfrage nach, gibt nur etwa ein Drittel der Bürger überhaupt Geld für Feuerwerk zum Jahreswechsel aus. Knapp einem Viertel der Käufer sind die Böller und Raketen allerdings gleich über hundert Euro wert.

Wer allerdings zur Jahreswende Feuerwerk zünden möchte, sollte auch hierbei einige Vorschriften beachten. "Geknallt" werden darf im Land nur zwischen 31. Dezember 2013 18 Uhr und 1. Januar 2014 7 Uhr. Zudem dürfen die Silvesterraketen und -knaller der Klasse II nur von Volljährigen und im Freien verwendet werden. Ausgenommen sind Feuerwerkskörper mit der Kennzeichnung F1 oder PI, die bereits ab 12 Jahren verwendet werden dürfen. In diese Kategorie fallen beispielsweise Wunderkerzen, Tischfeuerwerk und Knallerbsen.

Verstärkter Einsatz der Polizei

Trotz des jährlichen Appells der Polizei, verantwortungsvoll mit den Feuerwerkskörpern umzugehen, kommt es in der Silvesternacht immer wieder zu Unfällen und Bränden. Um den Jahreswechsel so reibungslos wie möglich zu gestalten, wird Sachsen-Anhalts Polizei verstärkt im Einsatz sein. In Halle werden beispielsweise der Rannische Platz und der Markt besonders überwacht. In Magdeburg habe man, nach Angaben der Polizeidirektion Nord, den Hasselbachplatz und das Alte Theater besonders im Blick.

Auch in Quedlinburg, Halberstadt und Wernigerode sind verstärkte Kontrollen angekündigt, da aufgrund der vielen Fachwerkhäuser erhöhte Brandgefahr besteht. In der Quedlinburger Innenstadt, die mit ihren 1.300 Fachwerkhäusern auf der Unesco-Welterbeliste steht, ist das Zünden von Feuerwerk nahezu komplett verboten. Wer trotzdem Raketen und Böller verwendet, dem droht eine Strafe von bis 50.000 Euro. Dasselbe gilt für die Innenstadt von Stolberg im Landkreis Mansfeld-Südharz.

Großes Reinemachen am Neujahrstag

Ebenso hat man sich im Land auf die Folgen der Silvesternacht eingestellt. Bereits am Morgen des Neujahrstags wollen die ersten Reinigungskolonnen ausrücken, um die wichtigsten Straßen und Plätze schnellstmöglich von Raketenüberresten und anderem Silvestermüll zu befreien. Die meisten Innenstädte sollen bis zum Mittag wieder auf Vordermann gebracht werden. Weitere Bereiche sollen in den darauffolgenden Tagen folgen.

Illegale Böller können schwere Verletzungen verursachen.
Illegale Böller können schwere Verletzungen verursachen.
dpa-Zentralbild
Am 28.12. startete der offizielle Verkauf von Feuerwerks- und Knallkörpern.
Am 28.12. startete der offizielle Verkauf von Feuerwerks- und Knallkörpern.
dpa Lizenz