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Sachsen-Anhalt in Zahlen Sachsen-Anhalt in Zahlen: Im Ländervergleich viele hintere Plätze

Von Hans-Jürgen Greye 06.12.2001, 18:00

Halle/MZ. - Landesamts-Chef Manfred Scherschinski hattedenn auch für jeden etwas zu bieten: Für dieOptimisten und die Pessimisten, für die Zufriedenenund die Kritiker. Positives und Negativeseben. Und manchmal kommt es auch vor allemdarauf an, aus welchem Blickwinkel eine Zahlbetrachtet wird. Ist das Glas halbleer oderhalbvoll?

Was also zuerst? Die guten oder die schlechtenNachrichten? Okay, zunächst die Mutmacher.Seit 1995 steigt in Sachsen-Anhalt die Zahlder Geburten. 18273 Kinder erblickten 2000das Licht der Welt, 547 mehr als im Jahr zuvor.Auch gut: Mehr Studenten (37992 mit plus2585 zum Vorjahr), mehr Beherbergungen inHotels und Pensionen, weniger Verkehrsunfälle.Chemische und Metallindustrie vermelden Umsatzsteigerungen,beim Kartoffel- und Zuckerrübenanbau wurdedie höchsten Ergebnisse der letzten elf Jahreerzielt.

So viel für jene, die das Land im Aufschwungsehen wollen. Für die Unentschiedenen gibtes die Ehestatistik: Sowohl die Zahl der Eheschließungen(minus 3,3 Prozent) als auch die der Scheidungen(minus 4,2 Prozent) ist 200 gesunken.

Zum Betrüblichen. Die rapide zurückgehendeEinwohnerzahl zählt ebenso dazu wie der "Schwund"bei Schülern und Auszubildenden (minus 2792).Im September 2000 gab es nur noch sechs Betriebeim Land mit mehr als 1000 Beschäftigten (1999:acht). Die Zahl der Gewerbeabmeldungen hatdie der Anmeldungen überstiegen. Der Umsatzin mittelständischen Betrieben ist gesunken.Besonders bedrückend: Die durchschnittlicheArbeitslosenquote des Jahres 2000 lag zwarmit 21,4 Prozent um 0,3 Prozentpunkte niedrigerals in den vorangegangenen drei Jahren, waraber noch immer Spitzenwert im Vergleich derBundesländer.

Überhaupt kommt Sachsen-Anhalt beim Blickauf die anderen Bundesländer ziemlich schlechtweg. "Spitze" bei den Insolvenzen, "stärksterFlächenstaat" bei der Personalzahl im öffentlichenDienst. Und auch die an sich erfreuliche Geburtenentwicklungrelativiert sich schnell mit einem Blick aufdie Anderen: Mit 7,1 Geburten je 1000 Einwohnernimmt Sachsen-Anhalt den 16. und letzten Platzein. Und genauso sieht es bei der Auslastungder Betten in Hotels und Pensionen aus: Knapp30 Prozent bedeuten auch hier die rote Laterne.