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Zwischen Burgliebenau und Lochau Zwischen Burgliebenau und Lochau: Hitzige Debatte um einen Radweg

Von Dirk Skrzypczak 16.12.2016, 12:15
Fahrradweg
Fahrradweg dpa/Symbol

Schkopau - Die Positionen waren im Vorfeld ausgetauscht. Die Argumente auch. Zweimal hatten sich die Ausschüsse mit dem Haushaltsplan der Gemeinde Schkopau für 2017 beschäftigt. Damit war die Verabschiedung des Etats im Gemeinderat am Dienstagabend zwar keine Formsache, aber eine breite Mehrheit schien sicher. Und dann kam Hans-Joachim Pomian (CDU). Und mit ihm die Emotionen.

Der Wallendorfer stellte den Antrag, auf den Abriss der alten Brücke in der Kohlenstraße seines Ortes zu verzichten und die dafür vorgesehenen 115.000 Euro in den Bau eines straßenbegleitenden Radwegs zwischen Burgliebenau und Lochau zu stecken. Zum Verständnis: Es handelt sich bei der Route um eine Landesstraße, Schkopau hat hier gar keine Zuständigkeit. Michael Teske (Linke), selbst intensiver Radfahrer, pflichtete Pomian bei. Die Strecke sei lebensgefährlich. Und die von Bürgermeister Andrej Haufe (CDU) favorisierte Alternative, eine Route ab Burgliebenau über einen Feldweg durch den Wald hin zum Damm an der Weißen Elster zu prüfen, fiel bei Pomian und Teske durch.

Gemeinderatsvorsitzender Günter Sachse: Wir sehen für Burgliebenau den Bedarf

Wer schicke sein Kind gerade in dieser Jahreszeit alleine durch den Wald? Dem Gemeinderatsvorsitzenden Günter Sachse (SPD) platzte der Kragen. „Der Haushalt wurde vorberaten. Da hätte der Antrag hingehört.“

Sachse verwies zudem auf das Radwegekonzept der Gemeinde. Dort würden andere, nicht weniger dringliche Verbindungen noch vor Burgliebenau stehen - das kreuzgefährliche Stück zwischen Korbetha und Hohenweiden etwa oder der Weg vom Kreisel Döllnitz nach Dieskau. „Wir sehen für Burgliebenau den Bedarf. Und deshalb macht sich der Bürgermeister auch in der Landesregierung dafür stark“, so Sachse. Es sei gelungen, den Radweg von Platz 400 im Sachsen-Anhalt-Ranking auf Platz 70 nach vorn zu bringen. „Und wir bleiben dran“, versprach Haufe.

Argument mit dem dunklen Wald zieht nicht

Das Argument mit dem dunklen Wald ziehe nicht, sagte Sachse. Denn auch die Landesstraße von Burgliebenau nach Lochau führe durch den Wald und sei nicht beleuchtet. „Auf der vorgeschlagenen Alternativstrecke können wir aber schauen, was dort machbar ist“, meinte der Ratsvorsitzende.

Pomians Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt und der Haushalt bestätigt. Der Etat weist bei einem Volumen von 24,828 Millionen Euro ein Plus von etwa 9.500 Euro aus. 3,3 Millionen Euro sollen investiert werden. Kritik kam von Linken und Grünen. Mit geschätzten Einnahmen aus der Gewerbesteuer von 10,5 Millionen Euro zu kalkulieren, sei unverantwortlich, das Ausfallrisiko nicht bedacht. Die Fraktion stimmte mit Nein. (mz)