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Wassermangel in Geisel Wassermangel in Geisel: "Einfluss von Tagebau nicht erkennbar"

Von Diana Dünschel 24.08.2020, 09:09
Kreistagsmitglied, Udo Wurzel, vermutet, dass durch den Tagebaubetrieb in Karsdorf im Burgenlandkreis vielleicht unterirdische wasserführende Schichten verändert wurden und damit der Geisel Wasser nehmen.
Kreistagsmitglied, Udo Wurzel, vermutet, dass durch den Tagebaubetrieb in Karsdorf im Burgenlandkreis vielleicht unterirdische wasserführende Schichten verändert wurden und damit der Geisel Wasser nehmen. Peter Wölk/Archiv

Mücheln - Dass die Geiselquelle in Mücheln immer weniger Wasser führt, beschäftigt Kreistagsmitglied Udo Wurzel aus dem Ortsteil St. Micheln immer noch. Antworten der Behörden auf seine Frage nach dem Grund dafür befriedigten ihn bisher nicht. Er habe weiter Fragen, sagte er der MZ.

Tagebaubetrieb in Karsdorf im Burgenlandkreis Grund für Wassermangel?

Udo Wurzel vermutet, dass durch den Tagebaubetrieb in Karsdorf im Burgenlandkreis vielleicht unterirdische wasserführende Schichten verändert wurden. Die Kreisverwaltung hatte ihm bereits in einer Stellungnahme geantwortet, dass dieser Zusammenhang nicht wahrscheinlich sei und der Grund für den extremen Wassermangel in der Geisel eher in den vergangenen trockenen Sommern liege. Aber der Kreis schaltete auch das Landesamt für Geologie und Bergwesen ein. Nun liegt eine Antwort von dort vor. Im Kern wird die Aussage des Saalekreises unterstützt.

Anhand des im Kalksteintagebau Karsdorf geförderten Grund- und Oberflächenwassers könne der Aussage nicht gefolgt werden, dass immer mehr Wasser aus dem Querfurter Becken abgezogen werde, heißt es. Es sei davon auszugehen, dass die Zuflüsse in den Steinbruch fast ausschließlich Regenwasser seien und nur in geringer Menge Grundwasser. Es wird festgestellt, dass eine Beeinflussung der Apostel- und Geiselquelle in St. Micheln durch den Tagebau nicht erkennbar ist.

Kreistagsmitglied will, dass Landesamt sich persönlich im Tagebau ein Bild macht

„Ich habe Gegenargumente“, sagt Udo Wurzel. Es sei unstrittig, dass die Trockenheit ein auslösender Faktor ist. Aber aus seiner Sicht eben nicht nur. Der Tagebau habe jetzt einen Hang bei Steigra aufgebrochen, sagt er. Vielleicht verändere das die Strömung des Grundwassers?

Vielleicht liege der Tagebau auch tiefer als die Grundwasserschichten, die als Geisel in St. Micheln aus dem Fels treten und beeinflusse diese? Er wünsche sich, dass die Mitarbeiter des Landesamtes sich persönlich im Tagebau ein Bild machen. Noch besser wäre aus seiner Sicht, wenn das Umweltamt des zuständigen Burgenlandkreises eingeschaltet und eine Vor-Ort-Begehung einiger Saalekreis-Kreistagsmitglieder ermöglich werden würde. (mz)