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Bach als stinkende Brühe Bach als stinkende Brühe: Warum fließt die Geisel nicht mehr?

Von Diana Dünschel 07.11.2019, 08:10
Der Franklebener Klaus Ullrich zeigt die zum Stillstand gekommene Geisel hinter seinem Grundstück.
Der Franklebener Klaus Ullrich zeigt die zum Stillstand gekommene Geisel hinter seinem Grundstück. Katrin Sieler

Frankleben - Der Bach Geisel ist auf 500 Meter Länge zwischen dem Auslauf aus dem Geiseltalsee und dem Zufluss der Leiha nahe der Tauchbasis in der Müchelner Straße in Frankleben zum Stehen gekommen. Das war schon einmal Ende 2018 für einige Zeit der Fall. Muss man vielleicht als Konsequenz die normale Wasserhöhe des Sees neu bewerten und an Klimaveränderungen anpassen?

Seit September stehe das Gewässer wieder, schildert Anwohner Klaus Ullrich. Direkt angrenzend an sein Grundstück rieche es nach Faulschlamm. Das Wasser habe eine schwärzliche Farbe angenommen, Blasen würden aufsteigen. Es gebe keine Fische mehr. Von wieder eingewanderten Krebsen seien nur noch die Panzerreste zu sehen.

Abfluss aus dem See nicht so stark ist, wie er sein könnte

Seiner Meinung nach ist ein Grund, dass das im Bachlauf wachsende Röhricht noch nicht beseitigt wurde. Doch das soll nach Auskunft des Unterhaltungsverbandes Mittlere Saale-Weiße Elster bis Jahresende ändern. Aus Naturschutzgründen seien diese Arbeiten erst jetzt erlaubt. Aber Geschäftsführer Ronald Köcher macht gleichzeitig darauf aufmerksam, dass aufgrund des zweiten trockenen Sommers hintereinander der Abfluss aus dem See nicht so stark ist, wie er sein könnte.

Es ist ein Argument, dass Dietmar Onnasch, Abteilungsleiter Projektmanagement Sachsen-Anhalt beim Bergbausanierer LMBV, so nicht gelten lassen kann. Aktuell habe der See nur sieben Zentimeter Wasser weniger als bei einem normalen Pegel, der bei 98 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Das mache für den Ablauf keinen großen Unterschied, wohl aber der Unterhaltungszustand des Bachbettes.

Wasserverlust im Geiseltalsee größer als geplant

Anders bewertet offenbar der Saalekreis die Sachlage. Klaus Ullrich erhielt auf seinen der MZ vorliegenden Brief zum Thema an die Untere Wasserbehörde folgende Antwort: „...Festzuhalten bleibt, dass der Wasserverlust im Geiseltalsee speziell bei geringen Niederschlägen und heißen Sommern doch größer ist als bisher geplant. Seitens des Landkreises wird auch bei den oberen Behörden auf eine Neubewertung und Anpassung gedrängt.“ (mz)