Warum versiegt die Geisel? Warum versiegt die Geisel?: Das sagen Behörden nach einer Begehung

Mücheln - Seit Monaten schlagen die Anwohner aus Müchelns Ortsteil St. Micheln Alarm, weil die Geiselquelle immer mehr austrocknet. Nun gab es einen Vor-Ort-Termin auf Einladung des Landkreises. Mit dabei waren außerdem die Stadt Mücheln, das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) und der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft.
Trockenheit Ursache für das Versiegen der Geisel in Mücheln?
Ergebnis der dabei ausgetauschten Informationen war, dass der Tagebaubetrieb in Karsdorf im Burgenlandkreis als von Anwohnern vermuteter Verursacher für den geringen Wasserfluss der Geisel fachlich nicht bestätigt werden konnte. Das teilte Sabine Faulstich, Amtsleiterin des Umweltamtes des Saalekreises, auf MZ-Nachfrage mit. Es sei seitens des LAGB mitgeteilt worden, dass im Tagebau Karsdorf seit geraumer Zeit kein Wasser abgepumpt werden muss. Grundwasser, dass den Tagebaubetrieb behindere, sei in den letzten Jahren vielmehr immer weiter zurückgegangen.
Vergleiche der Grundwasserstände in der Region und im Land zeigten ein nahezu einheitliches Bild, nämlich eine fallende Tendenz. Die trockenen Jahre 2018 bis 2020 würden sich auch auf die Quellen und damit die Wasserführung der Gewässer auswirken. Die Geisel zum Beispiel sei 2019 laut Aufzeichnungen des Bergbausanierers LMBV mit durchschnittlich 40 Litern Wasser pro Sekunde in den Geiseltalsee geflossen.
Neues Treffen vereinbart
2018 seien es noch 51 Liter pro Sekunde gewesen. Fazit sei: „Ohne Niederschläge gibt es keine Grundwasserneubildung, ohne ausreichende Grundwasserneubildung geht die Quellschüttung der oberirdischen Gewässer zurück“.
Die Teilnehmer des Vor-Ort-Termins verständigten sich laut Umweltamt letztlich darauf, alle Daten, die in den Behörden vorliegen und der Bewertung der Sachlage dienen, nochmals zusammenzutragen und erneut auszuwerten, um fundiertere Grundkenntnisse zu erlangen und umfassender betrachten zu können. Dies soll in den nächsten Monaten erfolgen und im 1. Quartal 2021 gemeinsam diskutiert werden. (mz)