Volleyball Volleyball: CV Mitteldeutschland kommt wie Phoenix aus der Asche

Spergau - Man muss ja nicht gleich pathetisch werden, aber der Auftritt des CV Mitteldeutschland gegen den TV Rottenburg am Samstagabend hatte schon etwas vom vielzitierten Phoenix aus der Asche. Nichts lief bei den Piraten in den vergangenen Wochen rund: Trotz ansprechenden Spiels hagelte es Niederlagen und andere Tiefschläge, wie etwa das bittere Pokal-Aus unter der Woche und die immer längere Verletztenliste.
Der fast schon letzten Garde gelang mit dem 3:2 gegen Rottenburg nun vor eigenem Publikum der Befreiungsschlag - der Überflieger war dabei ausgerechnet der Ex-Rottenburger Phillip Trenkler, der in dieser Saison bislang selbst kaum zum Zug gekommen war. „Rottenburg ist ein großes Spiel, auf das ich mich immer freue, da dreht man extra auf“, sagte Trenkler nach der Partie. Weil er „in der Annahme richtig gestanden und im Angriff gut gespielt hatte“, wie Trainer Ulf Quell Trenklers Auftritt lobte, wurde er folgerichtig zum besten Spieler gewählt - Balsam auf die Seele des zuletzt zum Ersatzspieler degradierten 21-Jährigen.
Schuld an der Situation waren nicht nur die starke Konkurrenz, sondern auch die anhaltenden Probleme mit dem Rücken. „Die Schmerzen sind nicht weg“, sagte Trenkler am Samstag. „Dadurch, dass so viel Adrenalin im Spiel ist, kann man sie aber besser ausblenden.“ Und so merkten ihm auch die 366 Zuschauer die Beschwerden nicht an, als er gerade im zweiten und vierten Satz oder auch im Tie Break wichtige Bälle ins gegnerische Spielfeld nagelte. Das dafür nötige Selbstvertrauen konnte sich Trenkler schon im Pokal holen, als er früh für den verletzten Yannick Harms eingewechselt wurde. Wie in Düren sorgte er nun auch gegen Rottenburg zusammen mit dem zweiten Außen Ruben Schott dank präziser Angriffe für Gefahr. „Ich komme mit beiden gut klar und am Anfang der Saison hatten sie es auch verdient, zu spielen“, meinte Trenkler nach dem Sieg. „Ich fühle mich jetzt aber nicht als Lückenfüller, sondern hätte durch meine Leistung in Düren, wahrscheinlich auch so gespielt“, gibt er sich selbstbewusst.
Diese Einstellung hat Trainer Ulf Quell aber nicht nur bei Trenkler gesehen. Er lobte die ganze Mannschaft, die sich „durchgebissen“ habe - obwohl sie gleich zu Beginn schon wieder deutlich in Rückstand geriet. „Am Ende ist es mir scheißegal, ob man gut spielt. Ich brauche die Punkte.“ Und die soll am nächsten Samstag nun auch der Aufsteiger aus Lüneburg in Spergau lassen. (mz)