Umbau am Bahnhof Umbau am Bahnhof Schkopau: Beim Ein- und Aussteigen lauert Gefahr

Schkopau - Vorsicht an der Bahnsteigkante - bei kaum einem anderen Bahnhof im Saalekreis hat diese typische Zugansage wohl so viel Sinn wie am Halt in Schkopau. Denn zwischen den Zügen und dem Bahnsteig klafft ein extrem breiter Spalt, so dass Reisende die Züge fast nur mit einem Sprung betreten und verlassen können. Ab Juli soll die Gefahr nun jedoch beseitigt und der auch sonst ziemlich heruntergekommene Bahnhof für rund 1,7 Millionen Euro umgebaut werden.
Fertigstellung für 2017 geplant
„Die Bauarbeiten beginnen planmäßig, aber in Bereichen, die der Reisende nicht sieht“, sagt Wolfgang Ball von der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt, kurz Nasa. Vorbereitungen bezüglich der Stellwerke läuten den Umbau ein, der bereits seit sechs Jahren diskutiert wird. „Sichtbare Maßnahmen, nämlich der Umbau der Bahnsteige, beginnen dann im November“, berichtet Ball. Auch die marode Fußgängerbrücke über die Gleise werde neu errichtet. 2017 soll der Bahnhalt fertig sein.
Schwerpunkt des Umbaus sind aber die Bahnsteige. Diese bergen aufgrund ihrer Bauweise Gefahren, wenn Reisende in die Züge wollen oder sie verlassen. Gehbehinderte Menschen oder Rollstuhlfahrer sind sogar ganz vom Transport ausgeschlossen, weil sie die Lücke zwischen Bahnsteigkante und Zug einfach nicht überbrücken können. Daran hat auch der Umstieg auf die moderneren Niederflurwaggons des Anbieters Abellio im vergangenen Jahr nichts geändert. Sie verringern den Spalt zwar, weil an den Türen bei jedem Halt elektrische Rampen ausgefahren werden können, diese reichen jedoch nicht bis zur Bahnsteigkante.
Nicht nur der Bahnhaltepunkt in Schkopau soll auf Vordermann gebracht werden. Teil des Bahnhofsprogramms ist auch der Haltepunkt in Kötzschau, wie es in einer Info der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt hieß.
Auf dem kleinen Bahnhof sollen die Bahnsteige erneuert werden, allerdings sind die Planungen dazu noch nicht abgeschlossen. So könnten sich etwa Bahnsteighöhen oder -längen noch ändern. Daher kann man noch keinen konkreten Bautermin nennen. „Gebaut wird jedoch nicht vor 2017“, zeigte sich Nasa-Sprecher Wolfgang Ball überzeugt. 500.000 Euro sollen investiert werden.
Der Umbau des Bahnhofs, der völlig verwildert aussieht und nicht wirklich ein Aushängeschild für die Gemeinde Schkopau ist, soll in zwei Stufen erneuert werden. Nach dem Neubau der Fußgängerbrücke, bei der derzeit noch immer geprüft wird, ob sich dabei auch Aufzüge einbauen lassen, um die Bahnsteige barrierefrei erschließen zu können, folgen die drei Bahnsteige selbst.
Wetterschutzhäuser und dynamische Infotafeln
„Die neuen Bahnsteige werden mit einer Länge von 155 Metern und einer Bahnsteighöhe von 55 Zentimetern errichtet“, erklärt Nasa-Sprecher Ball. Ausgestattet werden sollen sie zudem mit Wetterschutzhäusern, dynamischen Infotafeln, die Auskunft über die erwarteten Züge liefern, Sitzbank und Papierkörben.
Der Umbau ist Teil des großangelegten Bahnhofsprogramms der Deutschen Bahn, mit dem seit 2010 zahlreiche Haltepunkte erneuert wurden. Die Finanzierung des Ganzen erfolgt laut Nasa-Angaben zu gleichen Teilen durch den Bahnkonzern und das Land Sachsen-Anhalt. (mz)
