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Stromtrasse Stromtrasse: Ein kleiner Sieg für Bad Lauchstädt

Von Melain van Alst 09.06.2016, 08:30
In derartigen Kunststoffrohren werden Erdkabel verlegt.
In derartigen Kunststoffrohren werden Erdkabel verlegt. DPA

Bad Lauchstädt - Ursprünglich sollte Bad Lauchstädt der Ausgangspunkt für die große Stromtrasse nach Bayern sein, nun soll die Leitung des Netzbetreibers 50 Hertz von Wolmirstedt aus starten. Für den Stromanbieter Mitnetz Strom, der auch den Saalekreis versorgt, ändert das an dem wichtigen Knotenpunkt in Bad Lauchstädt und dem dortigen Umspannwerk nichts. Für Bad Lauchstädts Ortsbürgermeister Wilfried Tupy (Freie Wähler) ist es jedoch ein kleiner Erfolg.

Er sei immer dagegen gewesen, vor allem wegen der riesigen Masten, die mit so einer Trasse kämen, sagt Tupy. Schließlich seien die jetzigen schon sehr hoch, aber für die neue Stromtrasse hätte es deutlich höherer Masten bedurft und das in unmittelbarer Nähe zu der Stadt. „Den Anblick kann man nicht akzeptieren.“

Dass nun Bad Lauchstädt nicht Ausgangsort für die Leitung sein soll, kann er nur begrüßen. „Ich bin schon froh, wenn es so kommt. Dass die Trasse notwendig ist, steht aber außer Frage“, so Tupy. Bereits bei den ersten Planungen, die 50 Hertz vorgestellt hatte, hat er gegen den Bau der Trasse gestimmt und viele Bürger hinter sich gesehen. „Die, mit denen ich gesprochen habe, waren meiner Meinung“, so Tupy.

Alles beim Alten

Für Jens-Uwe Schäfer, Leiter der Netzregion Sachsen-Anhalt bei Mitnetz Strom bleibt alles beim Alten. „Der Knotenpunkt Bad Lauchstädt bleibt für uns enorm wichtig“, sagt er. Von dort aus werde vor allem der Strom aus den erneuerbaren Energiequellen in das Netz von 50 Hertz eingespeist und abgeführt.

Da in dieser Region sehr viel grüner Strom produziert und so viel gar nicht verbraucht werde, führt bereits jetzt eine 380 Kilovolt-Leitung von Bad Lauchstädt nach Wolmirstedt. „Die ist auch viel wichtiger für uns“, so Schäfer, auch um das Netz entlasten zu können. Allein die Windkraftanlagen in Osterfeld könnten bis zu 140 Megawatt produzieren, mehr als Zeitz, Weißenfels und Merseburg gemeinsam verbrauchen könnten.

Noch bis Ende des Jahres verläuft die Trasse allerdings über ein Provisorium, da 17 Masten der Höchstspannungsleitung bei einem schweren Sturm im Juli vergangenen Jahres umgeknickt oder beschädigt worden waren. (mz)