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Namensstreit mit Red Bull Red Bull im Namensstreit: "Sanfter Bulle" aus Landsberg wird nun zu "Sanfter Ochse"

Von Detlef Färber 08.01.2019, 11:15
Happy End im Namensstreit: Brauerei-Chefin Jenny Thormann hofft, dass sich ihre „sanften Ochsen“ am Markt durchboxen.
Happy End im Namensstreit: Brauerei-Chefin Jenny Thormann hofft, dass sich ihre „sanften Ochsen“ am Markt durchboxen. Silvio Kison

Landsberg - Es war eine kurze, griffig klingende und leicht zu merkende Bestellung: „Eine Pulle ,Bulle’!“ Gemeint war damit das beliebte und süffige dunkle Bockbier aus der hiesigen Brauerei in Landsberg. „Sanfter Bulle“ hieß das Bier genauer gesagt, doch auch der mildernde Namenszusatz hat Brauerei-Chefin Jenny Thormann nichts genützt, als es galt, den Namen dieser Biersorte aus ihrer höchst originellen neuen Produktlinie zu verteidigen.

Denn namhafte (wenn auch nicht direkte) Konkurrenz hatte sich gemeldet und Bedenken hinsichtlich des Markenrechts angemeldet. Die Rede ist vom großen Brause-Hersteller „Red Bull“, auf dessen Etiketten ein Bulle sowohl im Wort als auch im Bild zum Einsatz kommt.

Bier in der „Bulle“-Pulle nur noch bis zum Jahresende

Bereits im September hatte sich der Konflikt mit Blick auf die Sorten-Namen der neuen Produktlinie angekündigt und Brauerei-Chefin Thormann sich mit dem Gedanken einer Umbenennung getragen. Nun ist sie erfolgt, denn es habe eine außergerichtliche Einigung gegeben, nach der Bier in der „Bulle“-Pulle nur noch bis zum Jahresende verkauft werden durfte. Doch was nun?

Jenny Thormann und ihr Team haben die Strategie der originellen Lösungen beibehalten (andere ihrer Biere heißen „Stolzer Hahn“, „Starke Sau“ und „Freche Ziege“) und ihren Sanften Bullen noch weiter besänftigt, in dem sie das Dunkelbock als „Sanfter Ochse“ auf den Markt bringen - in der guten und berechtigten Hoffnung, dass sich der „Ochse“ schnellstmöglich durchboxen möge auf dem hart umkämpften Biermarkt.

Landsberger Brauerei: „Süßer Krabbler“ wird die Limonade von nun an heißen

Aber noch in einer zweiten Hinsicht gab es für Jenny Thormann um den Jahreswechsel herum Handlungsbedarf: Auch eine bekannte Feinkostkette habe ihr Namenrecht verletzt gesehen, sagt sie: Mit Blick auf die von Landsberger kredenzte Fassbrause namens „Süßer Käfer“. Und auch hier wird unter neuem Namen sowohl das Produkt - die Brause nämlich - beibehalten, als auch die dem Namen zugrunde liegende Idee. Denn „Süßer Krabbler“ wird die Limonade von nun an heißen, was für eine kontinuierliche Ausbreitung des Produkts im Vertriebsgebiet wohl als gutes Omen gelten darf.

Und womöglich bleibt es auch gar nicht bei den bisherigen „tierisch guten“ Ideen im Zusammenhang mit einem frischen grafischen Erscheinungsbild auf Etiketten, Kästen und anderen Verpackungen: „Wir tüfteln noch an anderen Tiernamen“, stellt Jenny Tormann in Aussicht, will aber über Zwischenergebnisse nicht reden. Man darf sich also überraschen lassen, was an „Heimat im Glas“ (alter Landsberger Werbeslogan) demnächst noch in der letzten verbliebenen Brauerei der Region abgefüllt werden wird. (mz)

Kindern wird der neue Limo-Name vielleicht sogar besser gefallen.
Kindern wird der neue Limo-Name vielleicht sogar besser gefallen.
Silvio Kison