Leuna: Leuna: Toter Saalearm soll wieder leben

Leuna - Der tote Saalearm zwischen Saale und den Saale-Anlagen in Leuna könnte wieder mit dem Fluss verbunden werden. Nachdem ein Antrag der SPD-Fraktion bereits im Herbst den Stadtrat passiert hatte, wurde das Projekt in den aktuellen Haushalt aufgenommen. 100 000 Euro sollen investiert werden, um ein Gutachten zu erstellen und nach ersten Lösungen für die Revitalisierung des toten Saalearms zu suchen.

„Von der Saale isoliert, wird er lediglich von Grund- und Oberflächenwasser gespeist“, heißt es in dem Antrag der SPD. Etwa 800 Meter ist die ehemalige Flussschlinge lang und 50 Meter breit. Mit der Saalebegradigung in den 30er Jahren wurde der Verlauf des Flusses verändert und verkürzt. Seitdem ist die Flussschlinge abgeschnitten und droht im Sommer regelmäßig biologisch zu kippen. Dies bestätigten auch die Ergebnisse einer Untersuchung im vergangenen Sommer.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder (AHA) zu Halle hat sich das Wasser zusammen mit Schülern einer Arbeitsgruppe der Borlach-Sekundarschule in Bad Dürrenberg genauer angeschaut. „Leuna hat verdammtes Glück, so eine vielfältige Landschaft zu haben“, sagt Andreas Liste von AHA.

Doch der tote Saalearm ist in einem „besorgniserregenden Zustand“. Grund dafür sei die Eutrophierung, bei der durch das vermehrte Absterben und anschließende Zersetzen von Pflanzen übermäßig Sauerstoff verbraucht wird. „Besonders der Sulfatgehalt ist sehr hoch“, erklärt Liste mit Blick auf die Ergebnisse aus dem Sommer. Demnach sei ein Wert von 250 Milligramm pro Liter normal. Gemessen hätten sie jedoch einen Wert von 785 Milligramm pro Liter.

Wie genau die Revitalisierung aussehen wird, ist noch unklar. Laut wird jedoch darüber nachgedacht, den toten Saalearm wieder an den Fluss anzuschließen.Wie das umsetzbar wäre, muss ebenfalls in den folgenden Planungen untersucht werden. (mz)