Lehrerstreik im Saalekreis Lehrerstreik in Sachsen-Anhalt: An diesen Schulenim Saalekreis herrscht Notbetrieb

Merseburg - Die Lehrer im Saalekreis sind am Dienstag nur teilweise dem Aufruf der Gewerkschaften zum Warnstreik gefolgt. Während in einigen Schulen wegen fehlender Pädagogen nur ein Notunterricht möglich war, beteiligten sich in anderen Einrichtungen überhaupt keine Mitarbeiter am Arbeitskampf.
Zu dem hatte unter anderem die Bildungsgewerkschaft GEW aufgerufen. Sie will so vor der dritten Tarifverhandlungsrunde den Druck auf die Länder als Arbeitgeber erhöhen.
In Mehrheit der Schulen im Saalekreis läuft der Unterricht normal
Bei einer Umfrage der MZ am Dienstagmorgen berichtete die Mehrheit der angefragten Schulen, dass bei ihnen Normalbetrieb herrsche. So meldeten etwa die Grundschulen „Juliot Curie“ und „Otto Lilienthal“ in Merseburg sowie Borlach-Sekundarschule Bad Dürrenberg, dass bei ihnen alle gesunden Kollegen auch anwesend seien.
Genaue Angaben, an wie vielen Schulen, sich Lehrer am Streik beteiligten konnten am Dienstag weder das Landesschulamt noch die GEW liefern.
Notbetrieb an Schulen in Wallwitz und Merseburg
Fest steht jedoch, dass der Streikaufruf nicht überall folgenlos blieb. So gab es etwa an der Sekundarschule Wallwitz für einige Klassen nur Notbetrieb.
An der Goethe-Sekundarschule in Merseburg waren ebenfalls Pädagogen in den Ausstand getreten und zur zentralen Gewerkschaftskundgebung nach Magdeburg gefahren.
Wie viele genau, wollte der stellvertretende Schulleiter Volker Nauendorf auf Anfrage jedoch nicht mitteilen. Er erklärte jedoch, dass als Folge einige Stunden in Randlage ausgefallen und jene mitten am Schultag teils durch Betreuungsangebote aufgefangen worden seien.
Lehrerstreik in Sachsen-Anhalt: Nicht alle Schüler halten sich an Schulpflicht.
Steffen Rahaus, Leiter des Merseburger Domgymnasiums berichtete auf Anfrage von „etwa zehn“ streikenden Lehrern. Für seine Schüler hatte der Streiktag daher sehr unterschiedlich Auswirkungen. Manche hatten von der ersten bis zur letzten Stunde normalen Unterricht, bei anderen bestand der Schultag teilweise oder gar ganz aus Betreuungsangeboten.
Diese mussten die Schulen anbieten, denn die Schulpflicht gilt auch im Streikfall. An der Sekundarschule in Landsberg hielten sich allerdings nicht alle Schüler daran, wie Leiterin Dany Hambach erklärte. Sie ist zugleich Kreisvorsitzende der GEW, durfte sich aber als Beamtin nicht an dem Ausstand beteiligen. Sie habe die Eltern allerdings zuvor über Warnstreik, Betreuung und Schulpflicht informiert.
Lehrerstreik in Sachen-Anhalt: Mehr Gehalt ist das Ziel
Zum Warnstreik waren auch weitere Landesbedienstete etwa an den Hochschulen. Jörg Kirbs, Rektor der Merseburger Hochschule, war am Dienstag jedoch nicht bekannt, dass Mitarbeiter streiken. Dies hätte ohnehin nur wenig Auswirkungen, da man sich derzeit in der vorlesungsfreien Zeit befinde.
Die Mitarbeiter des öffentlichen Dienst der Ländern fordern in den aktuellen Tarifverhandlungen rund sechs Prozent mehr Gehalt. Zudem wollen sie, dass eine „Erfahrungsstufe 6“ eingeführt wird, von der vor allem ältere Mitarbeiter profitieren würden. Die Arbeitgeber lehnen die Forderungen als zu hoch ab. Die bisherigen zwei Verhandlungsrunden verliefen daher ohne Ergebnis. Arbeitnehmervertreter und Länder kommen nun am Donnerstag in Potsdam wieder zusammen. (mz)