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Lagerhallen-Brand in Gröst Lagerhallen-Brand in Gröst: Warum die Feuerwehr ihre Einsatzkräfte nun reduziert

Von Diana Dünschel 30.07.2019, 17:08
Dieses Drohnenfoto von der Lagerhalle in Gröst vom Sonntag zeigt, wie sich das Feuer schon durch das Dach frisst.
Dieses Drohnenfoto von der Lagerhalle in Gröst vom Sonntag zeigt, wie sich das Feuer schon durch das Dach frisst. Stadt Mücheln

Gröst - 24 Stunden, nachdem im Müchelner Ortsteil Gröst eine Lagerhalle mit 400 Strohballen in Brand geriet, lodern auch Montagmittag im Innern des Gebäudes immer wieder Flammen auf. Dicke Rauchschwaden hängen über dem Gelände, weshalb die Warn-App „Nina“ bereits zum zweiten Mal binnen eines Tages die Einwohner über den sich ausbreitenden giftigen Rauch informierte. Die Freiwillige Feuerwehr Mücheln ist nach wie vor Ort. Doch gelöscht werden die Flammen nicht mehr.

Feuerwehr reduziert Einsatzkräfte: Aufgabe sei ab sofort eine Brandwache

Vertreter von Ordnungs- und Bauamt der Stadt Mücheln sowie Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos) sind mit Vertretern der Saalekreis-Verwaltung und vom Brand- und Katastrophenschutz zu einer Beratung zusammen gekommen. Auch der Eigentümer der Halle ist mit vor Ort. Sie besprechen das weitere Vorgehen. „Wir reduzieren ab sofort die Zahl unserer Einsatzkräfte“, informiert Andreas Marggraf anschließend. Nur noch ein oder zwei Ortswehren der Stadt sollen ab dem Nachmittag am Brandort bleiben.

Ihre Aufgabe sei ab sofort eine Brandwache. Denn sollte es zu einem Funkenflug kommen, könnte das Feuer nach wie vor auf die benachbarte Halle übergreifen, was bisher erfolgreich verhindert werden konnte. Löscharbeiten aber werde es nicht mehr geben, so Andreas Marggraf weiter. Man komme wegen der Einsturzgefahr des Gebäudes aus Sicherheitsgründen nicht nah genug heran. Das Feuer solle kontrolliert abbrennen. Wie lange das dauere, könne man nicht sagen. Doch der Müchelner Bürgermeister stellt auch gleich klar: Ewig werden die Einsatzkräfte nicht bleiben. Letztlich müsse sich der Eigentümer der Halle kümmern.

Der muss jetzt auch erst mal sein Grundstück so sichern, dass sich kein Fremder Zutritt verschaffen kann. Danach muss er einen Statiker damit beauftragen, den Zustand der Halle nach dem Brand zu begutachten, war weiter zu erfahren. Letztlich, da waren sich Montag vor Ort alle einig, werde sie wohl nicht mehr zu retten sein und abgerissen werden müssen. Zu dem Großbrand war es gegen 12 Uhr am Sonntag in der Halle des Reit- und Schleppjagdvereins aus Gröst gekommen.

Immens hoher Sachschaden und Einsatzkräfte beim Brand in Gröst

Die Mitglieder hatten hier gerade das Futter für die Pferde eingelagert, als plötzlich Flammen loderten. Menschen und Tiere konnten noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Feuerwehren, Polizei und Rettungskräfte kamen vor Ort. Bis Sonntagabend stieg die Zahl der beteiligten Helfer auf 100. Der Einsatz ging auch in den Nachtstunden und schließlich am Montagmorgen weiter. Feuerwehren kamen aus Mücheln und allen Ortsteilen, Braunsbedra und Ortsteilen, Steigra, Delitz am Berge, Knapendorf und Raßnitz.

Spektakulär hatte diesen Brand aber nicht nur die hohe Zahl der Einsatzkräfte gemacht, sondern der immens hohe Sachschaden. Er wurde seitens der Polizei mit mehr als einer Million Euro angegeben. Grund ist, dass sich auf dem kompletten Hallendach eine Solaranlage befand. Das Polizeirevier Saalekreis wird die Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen, sobald die Experten den Ort begutachten können, teilte der Pressesprecher mit. (mz)