Kein Zug nach nirgendwo Kein Zug nach nirgendwo: Warum Burgenlandbahn weiterhin nicht fahren kann

Querfurt - Bereits seit mehr als zwei Wochen verkehrt die Burgenlandbahn nicht mehr zwischen Querfurt und Mücheln. Ein Schienenersatzverkehr verlängert seitdem die Wege der Fahrgäste. Die schlechte Nachricht: Die Störung wird noch bis kommende Woche andauern, die Reisenden müssen also weiter mit den Problemen kämpfen.
Schnell machten sich in den betroffenen Orten Gerüchte breit, wonach die Störung auf einen Buntmetalldiebstahl im Stellwerk in Mücheln zurückzuführen ist. Hat tatsächlich kriminelle Energie zum Stillstand auf dem Gleis der Burgenlandbahn geführt?
Burgenlandbahn: Störung auf einem zirka 18 Kilometer langen Kabelweg
„Es handelt sich nicht um einen Diebstahl, sondern um eine Störung auf einem zirka 18 Kilometer langen Kabelweg“, stellte jetzt Erika Poschke-Frost, Sprecherin der zuständigen Deutschen Bahn, auf MZ-Anfrage klar. Diese Störung führe zu wiederkehrenden Ausfällen des ansonsten betriebsbereiten elektronischen Stellwerkes. „Maßnahmen, die Störung zu lokalisieren beziehungsweise alternative Kabelwege zu schalten, waren nicht erfolgreich.“, ergänzte die Bahnsprecherin. In der Folge kam es nun schon zum zweiwöchigen Stillstand der Bahn.
Aktuell wird laut Angaben der Deutschen Bahn ein neues sogenanntes Lichtwellenleiterkabel verlegt, die notwendigen neuen Komponenten für die Endpunkte installiert und die Abnahme vorbereitet. „Die notwendigen Arbeitsschritte werden voraussichtlich zum 11. Juni abgeschlossen sein“, blickt Poschke-Frost voraus. Ob der Zeitplan zu halten ist, wird sich zeigen.
Burgenlandbahn: Für Fahrgäste bringt die Störung seit vielen Tagen veränderte Fahrzeiten mit sich
Für die Fahrgäste bringt die Störung nun schon seit vielen Tagen veränderte Fahrzeiten mit sich. Da der Transport der Betroffenen mit Taxis auf der Straße erfolgt, sind die Wege nicht nur länger. „Natürlich benötigt ein Taxi auch mehr Zeit für die einzelnen Strecken“, erklärte René Elix vom gleichnamigen Taxibetrieb, der den Schienenersatzverkehr seit zwei Wochen sicherstellt.
Gerade zu Beginn gab es Irritationen in der Bevölkerung. „Schüler, die zum Gymnasium in Mücheln wollten, standen zur gewohnten Zeit am Bahnhof und warteten“, erzählt beispielsweise Corinna Hohndorf aus Nemsdorf-Göhrendorf. Da sie nicht mit veränderten Fahrzeiten rechneten, warteten sie teils vergeblich. Privat wurde dann der Transport organisiert. (mz)


