"G-Nurse" "G-Nurse": In Blösien geht der Punk ab

Blösien - „Es war wie im Fernsehen. Da sitzt du mit hunderten Leuten im Publikum und dann wird der Name deiner Band aufgerufen. Das ist echt cool!“, beschreibt Schlagzeuger Tino Steinfatt aus Blösien die Atmosphäre bei der Verleihung des Deutschen Rock- und Poppreises. Der jährliche Wettbewerb für Nachwuchsmusiker, der unter anderem von Udo Lindenberg und Ralph Siegel ins Leben gerufen wurde, fand am vergangenen Samstag zum 34. Mal statt.
Die Rockband G-Nurse aus dem Saalekreis hat dafür extra den weiten Weg bis nach Siegen in Nordrhein-Westfalen auf sich genommen. Und der hat sich gelohnt, denn die Musiker haben dort den zweiten Platz in der Kategorie „Beste Punkband“ erringen können. Damit stehen sie in einer Reihe mit Ex-Preisträgern wie Pur und Yvonne Catterfeld.
G-Nurse: Total geil, dass wir den Preis unter Bands aus ganz Deutschland gewonnen haben
„Es ist total geil, dass wir den Preis unter Bands aus ganz Deutschland gewonnen haben. Wir sind die zweitbeste Punkband der Republik!“, freut sich Peter Burtzlaff aus Bad Dürrenberg, der Gitarrist von G-Nurse. Der Vorschlag, an der Preisverleihung teilzunehmen, kam von Sascha Ginter, Produzent der Band und selbst Mitglied im Deutschen Rock- und Popverband. „Wir haben unser Album eingeschickt und das wurde dann von einer Jury aus Musikexperten bewertet“, erklärt Burtzlaff.
Die Bewertungskriterien seien äußerst vielfältig und beinhalten neben Melodie und Texten auch die Qualität der Aufnahmen sowie die Gestaltung des Covers. „Es war eine tolle Veranstaltung und gut, um Kontakte zu knüpfen. Da trifft man Bands, die man sonst nur von Festivals kennt und merkt, jetzt ist man einer von denen“, freut sich Burtzlaff, beanstandet jedoch: „Dann hast du dort aber auch Musiker, die sich für was Besseres halten.“ Ein weiterer Kritikpunkt ist die weite Anfahrt.
G-Nurse will auch 2017 wieder am Deutschen Rock- und Poppreis teilnehmen
„Da wir Freikarten für die Verleihung bekommen hatten, haben wir überlegt, einen Bus zu organisieren, um gemeinsam mit unseren Fans dorthin zu fahren. Leider wäre das zu teuer gewesen“, bedauert Steinfatt. „Vielleicht klappt es aber im nächsten Jahr.“ Denn auch 2017 möchte die Band wieder am Deutschen Rock- und Poppreis teilnehmen. „Vielleicht bewerben wir uns dann auch in den Hauptkategorien wie „Beste Rockband“ oder „Bestes Album““, erklärt Altenpfleger Steinfatt, dessen Wunsch es ist, dort beim nächsten Mal auch live zu spielen.
In Blösien, wo auch der Probenraum der Band ist, geht also der Punk ab. Dritter im Bunde ist übrigens Bassist Kay Theumner aus Weißenfels. Der Gewinn des Preises hat sich bereits jetzt ausgezahlt: „Das Internetradio Dogland macht gerade eine Adventskalenderaktion. Für das elfte Türchen haben sie ein Song von uns gewählt“, freut sich Steinfatt. Und wie er es bereits für andere Musiker getan hat, soll der Preis auch für G-Nurse als Karrieresprungbrett dienen: „Wir wollen unser derzeitiges Album mit der Urkunde an diverse Radiosender zu schicken. Mal schauen, was sich daraus ergibt“, so Burtzlaff. Auch sonst planen G-Nurse einiges: „Wir arbeiten gerade am dritten Album. Außerdem wollen wir ein Musikvideo drehen. Wahrscheinlich zu dem Lied „Mensch wie ich“, in dem wir ein Statement gegen Rassenhass setzen. Das Thema ist leider aktueller denn je“, so Steinfatt. Am 25. Dezember treten G-Nurse bei dem Abschiedskonzert der Band „Nothing Rock“ in Neidschütz auf. Als „zweitbeste Punkband Deutschlands“ stehen ihnen nun alle Tore offen. (mz)