Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Schuss ins Glück

Mücheln/MZ - Es ist 16.50 Uhr, als am Samstagnachmittag die Fußball-Hymne schlechthin „We are the Champions“ erklingt und sich die Sportanlagen am Eptinger Rain in eine kleine Partymeile verwandeln. Spieler, Betreuer und Fans des Kreisoberligisten Sportring Mücheln fallen sich in die Arme, jubeln und lassen im wahrsten Sinne des Wortes die Korken knallen.
In den 90 Minuten zuvor hatten sich die Geiseltaler im Derby gegen die Reserve des SV Braunsbedra und im Fernduell mit der SG Eisdorf ein Herzschlagfinale um den Aufstieg in die Landesklasse geliefert. Während Tabellenführer Günthersdorf schon in der Halbzeitpause dank einer 3:0-Führung qualifiziert schien, marschierten die bis dahin punktgleichen Müchelner und Eisdorf gleichauf.
Bereits nach fünf Minuten hatte Sportring wie schon einen Spieltag zuvor mit einem schnellen Tor vorgelegt. Danny Hein war auf Rechtsaußen durch und passte den Ball in die Mitte, wo Sascha Thomas zur Führung einschob - Sportring damit locker auf dem zweiten Tabellenplatz, der zum Aufstieg berechtigt.
Nur drei Minuten später gingen dann aber auch die Eisdorfer in Führung und bauten diese sogar auf ein 2:0 aus. Für Mücheln begann damit bei jedem Braunsbe-draer Angriff das Zittern - bei einem Remis wäre der Aufstiegstraum geplatzt. „Die frühe Führung hat uns aber eher beruhigt“, erklärte nach dem Spiel Müchelns Trainer, Roy Lewinski. „So konnten wir uns voll und ganz auf unser eigenes Spiel konzentrieren.“ Dass es nach dem Seitenwechsel in Eisdorf jedoch plötzlich nur noch 2:2 stand, hat auch der Trainer mitbekommen, weil Fans an der Bande über den Zwischenstand beim Gegner tuschelten.
Doch Eisdorf steckte nicht auf und so wuchs in der letzten halben Stunde der Druck auf die Müchelner, noch einmal nachzulegen, um auf Nummer sicher zu gehen, deutlich. In der zunehmend ruppigeren Partie brachte nach einem Pass von Thomas Danny Lange in der 83. Minute die Gewissheit. Am Aufstieg der Müchelner konnte dann auch der gleichzeitige 4:3-Sieg der Eisdorfer nicht mehr ändern.
Trainer Lewinski lobte nach dem Abpfiff die tolle Moral seiner Truppe und den Zusammenhalt während der gesamten Saison trotz Verletzungen oder Sperren - dann wurde auch er zunächst in Sekt, dann Bier und später mit einem Eimer Wasser gebadet.