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"Es war eine sehr intensive schöne Zeit" "Es war eine sehr intensive schöne Zeit": Prinzing verabschiedet sich nach acht Jahren

Von Robert Briest 27.04.2019, 13:00
Als Spieler sei er eher in der zweiten Mannschaft aktiv gewesen, sagt Prinzing.
Als Spieler sei er eher in der zweiten Mannschaft aktiv gewesen, sagt Prinzing. R. Briest

Niemberg - Jens Prinzing beginnt das Gespräch gleich mit einer ausführlichen Bilanz. In Kurzform fällt die sehr positiv aus: „Es war eine sehr intensive schöne Zeit“, sagt der 55-Jährige. Nun stehe aus seiner Sicht ein geordneter Übergang an. Der Niemberger spricht von seinem Amt als Präsident des Kreisfachverbandes Saalekreis, das er seit acht Jahren inne hat. Bei der Verbandstag am 9. Mai will er allerdings nicht mehr kandidieren. „Ich hatte mir zwei Amtszeiten vorgenommen.“

Prinzing verabschiedet sich nach acht Jahren

Die sind nun vorbei. Langweilig dürfte Prinzing aber auch ohne dieses Amt nicht werden. Der Schreibtisch in der eigenen Gerüstbaufirma im Niemberger Gewerbegebiet ist mit einer soliden Schicht an Arbeit in Form von Akten bedeckt. 74 Mitarbeiter koordiniert Prinzing von hier. Er ist zudem ehrenamtlicher Vorsitzender des FSV 67 in Halle, im Förderverein der „Alten Brennerei“ in Niemberg aktiv und wird auch weiterhin in den Ausschüssen für „Satzung und Ordnung“ sowie „Finanzen und Nachhaltigkeit“ des Landesfußballverbandes bleiben.

Zuletzt versuchte er sogar den Sprung in den Vorstand des Halleschen FC, erhielt allerdings auf dessen Mitgliederversammlung die wenigsten Stimmen. Prinzing nimmt es gelassen: Es sei eben ein demokratischer Prozess. Sein seit 20 Jahren bestehendes Engagement als Sponsor wolle er unbeirrt fortsetzen. Dritte Liga, das ist für die Vereine im Saalekreis einige Nummern zu groß. Die höchsten Vertreter spielen aktuell in der Verbandsliga. Prinzing ist dennoch überzeugt: „Ich hinterlasse gute Strukturen.“ Er sei froh, dass über die Hälfte des aktuellen Vorstandes wieder kandidiere. Sein Nachfolger wird aller Voraussicht nach ebenfalls ein Niemberger: Stefan Kupski ist der einzige Bewerber für das Präsidentenamt.

Schlechtes Image sei ein Problem

Den erwarten jedoch einige Baustellen. Der Mitgliederschwund ist eine. Knapp zehn Prozent haben die Vereine allein seit 2015 verloren. Prinzing rechnet deshalb damit, dass im Nachwuchs- und Herrenbereich die Zahl der Mannschaften weiter sinkt. Seit einigen Jahren gebe es daher die Möglichkeit wie in der Jugend auch im unterklassigen Männerfußball Spielgemeinschaften zu bilden. Bisher werde das aber nicht genutzt. Eine andere Baustelle seien die Schiedsrichter: „Wir haben nach wie vor zu wenig.“

Schwierig findet der Präsident auch die Rolle des DFB. Dessen schlechtes Image sei ein Problem: „Die reden immer über Millionen und Abermillionen, aber bei den Vereinen kommt nichts an.“ Geld ist vor allem ein Thema für die Vereine aus Gemeinden, die selbst wenig haben. Prinzing lobt Querfurt und Landsberg, wo es gelinge, gemeinsam eine Lösung für den Betrieb der Sportstätten zu finden.

Salzatal und Merseburg nennt er als negative Gegenbeispiele. Da würden Vereine für die Kosten so herangezogen, dass sie in ihrer Existenz bedroht seien. Dass Imo und SV 99 Merseburg nun ihre Ressourcen durch eine Fusion bündeln wollen, hält der Funktionär für „den richtigen Weg“: „Wenn das positive wahrgenommen wird, könnte es Nachahmungseffekte geben“, prognostiziert Prinzing. Er kann sich das dann aber aus Sicht des Landesverbandes anschauen. (mz)