Digitalisierung Digitalisierung : Saalekreis will Portal ans Land anbinden

Merseburg - Der Saalekreis geht in diesem Jahr den nächsten großen Schritt in Richtung einer digitalen Verwaltung. Dafür ist der Saalekreis eine Kooperation mit dem Land eingegangen und erhält gut 400.000 Euro.
Seit Monaten wird hinter den Kulissen und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen an einem Serviceportal, das Bürgern ermöglichen soll, ihre Angelegenheiten online zu regeln, getüftelt. Noch steckt das Portal in den Kinderschuhen, soll aber schon bald für die Bürger nutzbar werden.
Zwei Testphasen absolviert
Die Idee scheint einfach, die Umsetzung dagegen komplex: Ende 2022 müssen laut Onlinezugangsgesetz alle Kommunen in Deutschland ihre Leistungen online anbieten. Bürger und Unternehmer sollen dann bequem vom Sofa aus Anträge stellen und Rechnungen bezahlen können.
Vorgesehen ist, dass jeder Bürger nur ein einziges Konto braucht, mit dem er Angelegenheiten in der eigenen Stadt, im Kreis, auf Landes- oder gar Bundesebene regeln kann. Dafür braucht es ein einheitliches System. Das stellt Kommunen und Länder vor eine Mammutaufgabe.
Im Saalekreis ist bereits ein Serviceportal entstanden
Im Saalekreis ist bereits ein Serviceportal entstanden. „Es funktioniert wie ein Baukasten“, erklärt Norman Tautenhahn zuständig für IT und Kommunikation beim Landkreis. Es gibt eine Technologie, erstellt vom Land, die allen Portalen zugrunde liegt und die Inhalte, wie das Stellen von Anträgen, werden kommunal entwickelt und mit der Technologie verknüpft. „Man muss es richtig machen, damit man das Ziel erreicht“, sagt Tautenhahn und meint dabei ein nutzerfreundliches Portal, das die Arbeit auch für die Verwaltungen effektiver gestaltet.
Daher wurde das entwickelte Portal schon getestet. „Das bedeutet, dass wir sehr agil sein und schnell auf die Hinweise reagieren müssen“, fügt Michael Kutzner, zuständig für Organisation und Controlling beim Landkreis, hinzu. Die zweite Testphase fand im November und Dezember statt. Die Ergebnisse werden noch ausgewertet. Der Saalekreis geht diesen Weg zusammen mit der Hochschule Merseburg, dem Merseburger Innovations- und Technologiezentrum (mitz) und der Stadt Merseburg.
Anbindung ans Land geplant
Der nächste Schritt, so Tautenhahn, sei die Anbindung des Portals an den Landesserver, wie es in der jüngst geschlossenen Vereinbarung zwischen Land und Kreis festgehalten ist. Dabei soll der Saalekreis als Pilotkommune dienen, so dass andere von dessen Erfahrungen profitieren können. Denn am Ende sollen alle Portale und Inhalte von Bund, Land und Kommunen zu einem Verbund verknüpft werden können.
Die Skepsis, die mit der Digitalisierung einhergeht, gilt es dabei abzubauen, da sind sich Kutzner und Tautenhahn einig mit Amtsleiter Michael Scheiner. Sie glauben, wenn die Vorteile für den Bürger deutlich würden, dass es dann auch entsprechend genutzt werde. Zumal geplant sei, auch andere Einrichtungen auf die Portale zu holen. Daher werde daran gearbeitet, dass womöglich Termine für die Kreismusikschule online ausgemacht werden können oder auch die Abfallwirtschaft dort vertreten sein kann. (mz)