Die Bücher warten Die Bücher warten: Neue Bibliothek in Schafstädt nun die Bücherei des Vertrauens?

Schafstädt - Schafstädt hat wieder eine zugängliche Bibliothek. Und das hängt mit dem Jugendclub zusammen. Im Frühjahr hatte die Goethestadt die MDR-Sendung „Mitmachen statt Meckern“ zu Gast. Das Fernsehteam dokumentierte damals, wie Freiwillige und Bauhofmitarbeiter den alten Jugendclub an der Sporthalle und dessen Umfeld für die anstehende Sanierung vorbereiteten, damit dieser wieder seiner alten und neuen Bestimmung zugeführt werden kann.
Umzug der Bibliothek in Schafstädt für ein Fernsehtermin?
Nun, ein halbes Jahr später, wollte das MDR-Team um Redakteur Michael Wasian gern den fertigen Jugendclub filmen. Allein, der ist noch nicht fertig. Nach der Dacherneuerung stellte die Stadt fest, dass die Balken der Decke teilweise durchgefault sind. Frühester Eröffnungstermin ist nun das Frühjahr 2020. Bürgermeister Christian Runkel (CDU) wollte den Termin mit dem Fernsehteam allerdings nicht verstreichen lassen.
Deshalb organisierte die Stadt gemeinsam mit dem Heimat-, Kultur- und Denkmalverein Schafstädt sehr kurzfristig den Umzug der städtischen Bibliothek. Auch Vertreter von „Wir für Bad Lauchstädt“ sowie der Bauhof packten mit an, berichtet Runkel. Die Bücherei war zuvor in der Grundschule untergebracht. Dort musste sie aber laut Bürgermeister dem Raumbedarf für die Schulspeisung weichen.
Neue Bücherei in Schafstädt soll nun als Bibliothek des Vertrauens funktionieren
„Die Räumlichkeiten standen seit längerer Zeit leer“, begründet Runkel, warum die Bücherei nun ins Erdgeschoss des Rathauses in der Marktstraße gezogen ist. „Dort soll sie auch für zumindest die nächsten zehn Jahre bleiben.“ Denn während die Verwaltung, namentlich Bau- und Ordnungsamt, nach dem Bau des Technischen Rathauses nach Lauchstädt umziehen und die obere Etage des Rathauses vermutlich zu Wohnungen umgebaut werden soll, will die Stadt das Erdgeschoss weiter öffentlich nutzen, als Büro des Ortsbürgermeisters, Sitzungsraum und eben Bibliothek. Im Erdgeschoss habe man auch keine Probleme mit dem Brandschutz, sagt Runkel.
Die Bücherei soll nun als Bibliothek des Vertrauens funktionieren. Anders als am Markt in Lauchstädt gibt es dort keine Bibliothekarin. Benutzer könnten sich einfach während der Öffnungszeiten der Verwaltung oder der Sprechstunden von Ortsbürgermeister Klaus Andres den Schlüssel holen, erklärt Runkel. Sie müssten dann ausgeliehene Bücher in einem Heft eintragen. Größtenteils handele es sich bei der Literatur in Schafstädt um Altbestände, sagt der Stadtchef. Einiges hätten Bürger gespendet und gelegentlich bestelle auch die Lauchstädter Bibliothek ein Buch für die kleine Schwester mit. (mz)