1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. "Coal Mine Bikers" aus dem Saalekreis: "Coal Mine Bikers" aus dem Saalekreis: Mit der Enduro durch Namibia

"Coal Mine Bikers" aus dem Saalekreis "Coal Mine Bikers" aus dem Saalekreis: Mit der Enduro durch Namibia

Von Diana Dünschel 17.02.2018, 15:00
Die Reisegruppe mit Steffen Bücking aus Oechlitz und Heiko Giesler aus Krumpa (1. und 3. v.l.)
Die Reisegruppe mit Steffen Bücking aus Oechlitz und Heiko Giesler aus Krumpa (1. und 3. v.l.) Dirk Trümmer

Oechlitz/Krumpa - Wenn fünf Männer um die 50 gemeinsam in den Urlaub aufbrechen, um Abenteuer zu erleben, dann geht es schon mal 2.000 Kilometer mit der Crossmaschine quer durch Namibia - jedenfalls für Steffen Bücking aus Oechlitz und Heiko Giesler aus Krumpa.

Beide gehören zu den „Coal Mine Bikers“ des Motorsportclubs Lützkendorf und hatten einfach mal Lust zu größeren Touren auf ihren Motorrädern. Sie waren in den vergangenen Jahren schon gemeinsam in Georgien und im Himalaya unterwegs. Nun ging es für zehn Tage an die Westküste Afrikas. Ihre Reisegruppe war klein. Dazu gehörten noch Frank Globke aus Teutschenthal, Thorsten Wulff aus Flensburg und der Holländer Fred Verklay. Vor Ort kam ein Reiseführer dazu, der sie auf einem Jeep mit Anhänger begleitete, so dass sie sich weder um Zelte noch um Ersatzteile kümmern mussten. Gestellt wurden ihnen auch ihre Wunsch-Geländemotorräder.

Enduro-Tour durch Namibia: Ein Kilometer Abstand wegen Staub

Fragt man Steffen Bückling und Heiko Giesler nach besonderen Reiseeindrücken, könnten sie stundenlang erzählen. Von den Straßen, die nur auf wenigen Kilometern asphaltiert sind und für die Zweiradfahrer einem großen Waschbrett ähnelten, auf dem sie ordentlich durchgerüttelt wurden und dessen Staubentwicklung so stark war, dass die Fahrer untereinander etwa einen Kilometer Abstand hielten.

Sie schwärmen von der beeindruckenden Landschaft, von sagenhaften Sonnenaufgängen über der Savanne und Felsformationen, die sie stark an das Monument Valley in Arizona erinnerten, und vom südlichen Sternenhimmel, der sich für sie bisher nirgends so prächtig gezeigt hat wie in Namibia. Sie beschreiben die Einwohner als aufgeschlossen und freundlich. Und wenn es um einheimisches Essen ging, dann hat wohl kaum etwas so lecker geschmeckt wie Antilopen-Steak.

Tour durch Namibia: Zebras, Giraffen und Spießbock

Am meisten beeindruckt hat die Männer aber die Tierwelt. Zebras, Giraffen und Spießbock konnten sie nicht nur bei einer Jeepfahrt durch den Etosha-Nationalpark bewundern. „Es ist beeindruckend, die wilden Tiere Afrikas, welche man bestenfalls eingezäunt vom Zoo kennt, in freier Wildbahn zu erleben“, notiert Heiko Giesler am Tag drei in sein Reisetagebuch. Da hat er mit der Gruppe noch nicht das Nachtlager am Fuße des Brandbergmassivs mit dem höchsten Berg von Namibia aufgeschlagen.

Was dort passierte, schildert der Krumpaer so: „Wir schlafen direkt an einem trockenen Flussbett, wo die kargen Wüstenbäume durch ihre langen Wurzeln noch etwas Grundwasser ansaugen. Dieses Grün zieht die Wüstenelefanten an, welche dann auch nachts unmittelbar an unseren Zelten sich die Zweige von den Bäumen rissen.“ Das sollte aber nicht die einzige Begegnung mit Wildtieren sein: „Abends am Lagerfeuer kam ein Ranger vorbei und warnte uns vor einem Löwenpärchen ganz in der Nähe. Er meinte nur trocken, es sei nicht die Frage, ob die Löwen kommen, sondern wann. Und er sollte Recht behalten. Kaum war er weg, hörten wir ihr tiefes Brüllen aus den umliegenden Büschen.“

Eine Spritztour mit Quads durch die Wüstendünen

Immerhin hatten die Tiere zuvor einen Esel gerissen, so dass für ihr Abendbrot schon gesorgt war. „Und wenn man dann ihre Fußspuren sieht, solche Tatzen (Steffen Bücking malt Kreise mit der Hand in die Luft), da wird einem schon anders“, so der Oechlitzer.

Keine Frage, die Männer haben sich was gegönnt. Eine Spritztour mit Quads durch die Wüstendünen gehörte ebenso dazu wie ein Rundflug mit dem Kleinflugzeug. Und sie wollen wiederkommen. „Ich habe mit meiner Frau schon darüber gesprochen“, sagt Steffen Bücking. Die nächste Männertour mit dem Motorrad in etwa zwei Jahren ist auch schon in Vorbereitung. Laut Heiko Giesler soll es dann ins „Goldene Dreieck“ gehen. (mz)