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Bahnstrecke nach tödlichem Unfall gesperrt Bahnstrecke nach tödlichem Unfall gesperrt: Nicht erster Unfall an diesem Bahnübergang

28.03.2018, 08:17
Die Bahn war mit dem Auto zusammengestoßen.
Die Bahn war mit dem Auto zusammengestoßen. Peter Wölk

Langeneichstädt - Den Rettungskräften bot sich am Dienstagnachmittag bei Langeneichstädt ein verheerendes Bild: Ein aus den Schienen gesprungener Triebwagen der Burgenlandbahn, der sich tief in einen dunkelblauen Kleinbus gedrückt hatte. Für dessen 50-jährigen Fahrer kam jede Hilfe zu spät.

Der tödliche Unfall hatte sich kurz vor 16 Uhr an einem unbeschrankten Bahnübergang nordwestlich von Langeneichstädt ereignet. Der verunglückte Fahrer, der auf einem ausgebauten Feldweg unterwegs war, überquerte mit seinem Kleinbus gerade das Gleis, als ihn der Zug in Richtung Merseburg auf der Beifahrerseite erfasste und noch etwa 30 Meter mitschleifte, bevor er zum Stehen kam. Durch die Wucht des Aufpralls hob sich der Triebwagen teils aus den Schienen.

Unfall bei Langenstädt: Zugführer erleidet Schock

Die zehn Fahrgäste blieben allerdings nach ersten Untersuchungen unverletzt. Rettungskräfte brachten sie zeitnah in das Feuerwehrhaus in Langeneichstädt, wo sie ein Kriseninterventionsteam betreute. Der Triebwagenfahrer kam nach Angaben von Polizeisprecherin Sandra Wegewitz mit einem Schock ins Carl-von-Basedow-Klinikum in Querfurt. Er hatte selbst noch die Leitstelle über den Unfall informiert.

Für den Fahrer des Kleinbusses, einen Mann aus Karsdorf im Burgenlandkreis, konnten die Einsatzkräfte jedoch nichts mehr tun. „Er war bereits beim Eintreffen des Notarztes verstorben“, berichtete Wegewitz. Die Polizeisprecherin konnte am Nachmittag noch keine Angaben machen, wie es zu dem Zusammenstoß an dem zwar unbeschrankten, aber auf offenem Feld eigentlich gut einsehbaren Bahnübergang kommen konnte: „Die Unfallermittlungen laufen noch.“

Der Bahnverkehr auf der Strecke Querfurt-Merseburg wurde wegen des Unfalls eingestellt, die Strecke gesperrt. Laut einer Bahnsprecherin wurde Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Streckensperrung werde auch am Mittwoch noch bestehen bleiben, erklärte die Bahn Dienstagabend. Nach Angaben der Polizei seien auch die Schienen beschädigt. Diese müssten nun untersucht werden, erklärte die Bahnsprecherin. Vor Mittwoch sei nicht mit Angaben zu Schäden am Gleis und am Triebwagen zu rechnen.

Bereits 2014 krachte es am Bahnübergang bei Langenstädt

Der Unfall an dem unbeschrankten Bahnübergang westlich von Langeneichstädt ist nicht der erste dieser Art. An selber Stelle war bereits vor vier Jahren ein Triebwagen mit einem Kleintransporter kollidiert. Allerdings lief der Zusammenstoß damals glimpflicher ab. Der Fahrer des Unfallwagens kam seinerzeit mit leichten Verletzungen davon.

Bereits damals wollte die Bahn die unbeschrankten Bahnübergänge bei Langeneichstädt schließen, weil sie nach Ansicht des Unternehmens kaum frequentiert wurden. Dagegen regte sich jedoch Widerstand in der Bevölkerung, unter anderem weil dies weite Umwege für die ortsansässigen Bauern bedeuten würde. Es bleibt abzuwarten, ob diese Entscheidung nun überprüft wird. (mz)