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Alte Grundschule Lieskau Alte Grundschule Lieskau: Aktion für Welt-Entdecker

Von Claudia Crodel 26.09.2016, 15:00
Als erstes soll der Spielplatz erneuert werden.
Als erstes soll der Spielplatz erneuert werden. Holger John

Lieskau - Viele Orte im Land Sachsen-Anhalt haben ein Demografie-Problem. Die jungen Leute ziehen weg, die alten bleiben übrig. Wenn erst einmal Schule und Kindertagesstätte verschwunden sind, ist die Chance auf Besserung der Situation meist völlig vertan. In Lieskau in der Gemeinde Salzatal ist man gegenwärtig von diesem Problem noch weit entfernt.

„Unser Dorf wächst, die Kita platzt aus allen Nähten. Es gibt viele junge Familien hier“, sagt Verena Kasseck, Mutter einer zweijährigen Tochter. Sie und weitere Eltern jüngerer Kinder haben sich zusammengetan, um die Attraktivität des Dorfes weiter zu erhöhen, etwas dafür zu tun, dass Lieskau nicht nur durch seine Nähe zu Halle ein lebenswerter Ort ist, sondern für junge Familien eine richtig gute Adresse.

Fernziel: Schule für Lieskau

Anfang des Jahres haben die Eltern einen Verein gegründet, der sich „Weltentdecker“ nennt und sich für all jene besonders einsetzen will, die genau in dem Alter sind, in dem es um die alltägliche Entdeckung der Welt geht, nämlich die Kinder. Seit Anfang des Sommers kann sich der Verein als eingetragener Verein bezeichnen.

„Unser Fernziel ist es, wieder eine Schule nach Lieskau zu holen“, erläutert Verena Kasseck vom Weltentdecker-Verein. Denn wenn das Dorfleben richtig funktionieren solle, gehöre eine Schule dazu. Bis vor wenigen Jahren hat es in Lieskau eine Grundschule gegeben, dann wurde sie mit der in Salzmünde zusammengelegt. Die Grundschüler müssen täglich nach Salzmünde, sind auf den Bus beziehungsweise auf die Fahrten mit dem elterlichen Auto angewiesen.

Spielplatz neben dem Bäcker

Das Schulgebäude ist noch da, steht aber leer. Dort soll wieder Leben einziehen. Die Eltern wissen, dass es viel Kraft und Zeit kostet, dass etliche Absprachen mit Behörden getroffen und Genehmigungen eingeholt werden müssen und dass der Aufwand bereits im Vorfeld enorm ist, wenn man eine Schule gründen will. Man sei da noch ganz am Anfang, schaue sich unter anderem gerade danach um, ob man einen Trägerverein finden könne, so Verena Kasseck.

„Wir wollen uns natürlich ins Gespräch bringen und in unserem Ort bereits jetzt aktiv werden“, meint die junge Mutter. Deshalb habe man als erste Aktion beschlossen, den Spielplatz neben dem Bäcker Liesegang umzugestalten. Am Samstag treffen sich die Vereinsmitglieder mit weiteren Dorfbewohnern und bauen als erstes einen neuen Sandkasten.

Fanta-Spielplatzinitiative

„Bei der Fanta-Spielplatzinitiative haben wir 1.000 Euro gewonnen. Zudem haben wir von einigen Firmen, vor allem aus Halle, Geld- und Sachspenden bekommen, die unser Projekt unterstützen“, freut sich Kasseck. Auch über das Entgegenkommen der Gemeinde Salzatal, deren Ordnungsamt sehr kurzfristig die Genehmigung für den neuen Sandkasten gab, ist man froh.

Die Aktion am Samstag soll nicht nur die Arbeit am Sandkasten bieten, sondern auch eine Begegnung mit Gleichgesinnten werden. Für die Kinder gibt es unter anderem eine Hüpfburg und die Kinderbaustelle der Firma Papenburg. (mz)