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Abwasserstreit mit DOW Abwasserstreit mit DOW: Neues Klärwerk in Schkopau?

Von Dirk Skrzypczak 28.12.2016, 15:00
Der AZV betreibt in Schkopau eine Anlage, die das Abwasser vorreinigt, bevor es mit einer Druckleitung ins Klärwerk von Dow gepumpt wird. Die eigene Anlage soll nun erweitert werden, um die Abhängigkeit von Dow zu beenden. Allerdings dürfte das neue Werk wohl erst 2020 fertig sein.
Der AZV betreibt in Schkopau eine Anlage, die das Abwasser vorreinigt, bevor es mit einer Druckleitung ins Klärwerk von Dow gepumpt wird. Die eigene Anlage soll nun erweitert werden, um die Abhängigkeit von Dow zu beenden. Allerdings dürfte das neue Werk wohl erst 2020 fertig sein. Peter Wölk

Schkopau - Baut der Abwasserzweckverband (AZV) Merseburg in Schkopau ein eigenes Klärwerk? Die Anzeichen dafür verdichten sich. Ende März soll das beauftragte Planungsbüro der Verbandsversammlung verschiedene Varianten der Umsetzung präsentieren.

„Wir haben noch nicht den Punkt erreicht, an dem sich der Prozess nicht mehr umkehren lässt. Eine Einigung mit Dow ist noch immer möglich“, sagte AZV-Geschäftsführerin Uta Sonnenkalb der MZ. Zum 1. Oktober 2015 war der Vertrag des AZV mit Dow über die Benutzung der Kläranlage am Chemiestandort in Schkopau ausgelaufen. Dow fordert für die Abwasserbehandlung mehr Geld, zuletzt war von 4,7 Millionen Euro pro Jahr die Rede. Der AZV ist allerdings nur bereit, 2,5 Millionen für die Behandlung von rund 3,2 Millionen Kubikmetern Abwasser zu zahlen.

Verwaltungsgericht in Halle befasst sich mit dem Streit

Mit dem Streit befasst sich das Verwaltungsgericht in Halle. Der AZV hatte das Landesverwaltungsamt verklagt, um zu erreichen, dass es in den Konflikt eingreift und einen Preis festsetzt. Die Behörde lehnt das ab.

Ein neues Klärwerk in Schkopau würde bestehende Anlagen nutzen, dem AZV aber rund 18,4 Millionen Euro an Investitionskosten abverlangen. „Wir müssten dafür Kredite aufnehmen und die Summe später wieder refinanzieren“, so Sonnenkalb. Das neue Werk soll spätestens im Sommer 2020 ans Netz gehen und dann die Abwasser von 11.000 privaten, öffentlichen sowie gewerblichen Grundstücken behandeln. „Das wird die erste Kläranlage nach langer Zeit, die gebaut wird. Dafür holen wir uns fachliche Hilfe auch aus der Wissenschaft ins Boot“, sagte Sonnenkalb. (mz)