Prozess Prozess: Neonazi-Anwalt vom Vorwurf der Körperverletzung freigesprochen

Magdeburg/dpa. - Der bundesweit bekannte Neonazi-Anwalt JürgenRieger ist in einem Prozess in Magdeburg vom Vorwurf derKörperverletzung freigesprochen worden. Das Amtsgericht sah es amFreitag als nicht erwiesen an, dass der 59-jährige Hamburger wieangeklagt einen Linkspartei-Politiker mit einem Faustschlag insGesicht verletzt hat. Die Staatsanwaltschaft hatte Riegervorgeworfen, am 15. Januar 2005 bei einer Rechtsextremen-Demonstration in Magdeburg einen 30 Jahre alten Kreistagsabgeordnetenangegriffen zu haben. Sie hatte für den Angeklagten wegenKörperverletzung eine Geldstrafe von 4500 Euro gefordert.
Der bereits mehrfach wegen Körperverletzungsdelikten verurteilteRieger, der seine Verteidigung in dem Verfahren überwiegend selbstübernahm, hatte die Vorwürfe gleich zu Beginn des Prozessesabgestritten. Er habe den am Rande des Demonstrationszuges stehendenMann lediglich an der Brust gepackt, um für Ruhe unter denzahlreichen Gegendemonstranten zu sorgen. Die Neonazis hattenseinerzeit anlässlich des 60. Jahrestages eines alliiertenBombenangriffs auf Magdeburg demonstriert.
Der in Hamburg lebende Rieger ist seit 1968 in der deutschenNeonaziszene aktiv. Als Verteidiger hat er schwerpunktmäßigHolocaustleugner vertreten und dabei selbst offensiv den Holocaust anden europäischen Juden abgestritten. Derzeit ist er einer derVerteidiger des Holocaust-Leugners Ernst Zündel, der in Mannheim vorGericht steht.