Nordverlängerung der A14 Nordverlängerung der A14: Erster Spatenstich in der Prignitz

Karstädt/dpa - Nach jahrelanger Planung haben nun auch in Brandenburg die Bauarbeiten für die Autobahn 14 begonnen. Mit einem symbolischen Spatenstich starteten Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) und Bundesverkehrsstaatssekretär Rainer Bomba am Montag in der Prignitz den ersten von insgesamt drei Abschnitten. Das knapp zwölf Kilometer lange Stück zwischen Karstädt und Groß Warnow für rund 100 Millionen Euro soll 2015 fertig sein.
Insgesamt sollen rund 157 Kilometer Autobahn entstehen und die Lücke zwischen zwischen der A2 am Kreuz Magdeburg (Sachsen-Anhalt) und der A24 bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) schließen. Die Gesamtkosten für das Projekt werden auf knapp 1,3 Milliarden Euro beziffert. Für die anderen Brandenburger A14-Abschnitte laufen noch die Genehmigungsverfahren. Laut Verkehrsministerium sollen in der Mark rund 31 Kilometer entstehen, für die etwa 277 Millionen Euro veranschlagt werden.
Binnenhäfen besser an das Binnenland angeschlossen
Die A14 zähle zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten, die derzeit in Ostdeutschland realisiert würden, betonten die Politiker. So würden die nord- und Ostdeutschen Binnenhäfen besser an das Binnenland angeschlossen, sagte Bomba. Diese verkehrspolitische Bedeutung habe die EU-Kommission bewogen, den Abschnitt zwischen Karstädt und Groß Warnow zu fördern. „Die EU steuert knapp die Hälfte der erforderlichen 118 Millionen Euro bei“, erklärte Bomba. 2015 sollen nach seinen Angaben in allen drei Ländern erste Bauabschnitte fertig sein.
Minister Vogelsänger hob die Bedeutung für Brandenburg hervor: „Mit der neuen Autobahn verbinden sich in der Prignitz vor allem Erwartungen auf wirtschaftliche Impulse, die entlang leistungsfähiger Verkehrswege im Entwicklungskorridor von der Ostsee bis zur Adria entstehen sollen.“ Zudem verbessere sich die Situation für die zahlreichen Berufspendler.
Unsichere Finanzierung
Auch die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg wertete den Baubeginn als gutes Signal für die Region. „Brandenburg rückt als Drehscheibe für den europäischen Waren- und Wirtschaftsverkehr noch mehr in den Fokus“, meinte deren Hauptgeschäftsführer Reinhold Dellmann. Er forderte Bund und Land zugleich auf, die noch nicht stehende Gesamtfinanzierung des Projekts sicherzustellen.
Die unsichere Finanzierung kritisierte auch die Brandenburger Grünen-Politikerin Annalena Baerbock. Das Projekt stehe bis auf drei Abschnitte noch auf wackligen Füßen, so die Bundestagsabgeordnete. „Zum anderen ist bei einigen Abschnitten überhaupt noch nicht klar, wo die Trasse entlangführen soll - zum Beispiel im Abschnitt von Wittenberge nach Karstädt“, meinte sie. Gegen einzelne Abschnitte wie etwa von Colbitz nach Lüderitz (Sachsen-Anhalt) liefen auch noch Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

