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Nach Tragödie auf der Autobahn Nach Tragödie auf der Autobahn: Gedenkfeier mit Tiefensee und Böhmer

20.06.2007, 13:22
Polizeibeamte untersuchen am Dienstag (19.06.07) an der Autobahn 14 bei Könnern die Unglücksstelle eines Busunfalls. (Foto: ddp)
Polizeibeamte untersuchen am Dienstag (19.06.07) an der Autobahn 14 bei Könnern die Unglücksstelle eines Busunfalls. (Foto: ddp) ddp

Dessau/Bernburg/dpa. - «Der Mann ist noch nichtüber den Berg», sagte der Leiter der Traumatologie des Universitäts-Klinikums Halle-Kröllwitz, Kay Brehme, am Mittwoch. Bei demschwersten Busunglück in Deutschland seit 15 Jahren waren am Montagauf der A 14 bei Könnern (Landkreis Bernburg) 13 Angehörige einerSeniorenreisegruppe aus Hopsten im Münsterland getötet und 36Menschen verletzt worden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 46 Jahre altenLastwagenfahrer wegen fahrlässiger Tötung. Er soll ungebremst mithohem Tempo auf den Bus aus Nordrhein-Westfalen aufgefahren sein. Dermit 49 Menschen besetzte Reisebus war am Ende eines Staus lautStaatsanwaltschaft entweder am Ausrollen oder stand bereits. Unklarwar laut den Ermittlern zunächst noch, wann der Lastwagenfahrer, dernoch im Krankenhaus liegt, befragt werden kann. «Das müssen wir nochabwarten. Die Entscheidung ist Sache der Ärzte», sagte der DessauerLeitende Oberstaatsanwalt Folker Bittmann der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Der Opfer des Busunglücks wird am Donnerstagabend in der St.Marienkirche in Bernburg gedacht. Der anhaltische KirchenpräsidentHelge Klassohn dankte im Vorfeld den Einsatzkräften von Polizei,Feuerwehr und Rettungsdiensten für ihren schweren Dienst. Zudemwürdigte er die Arbeit der Notfallseelsorger. «Dieses schrecklicheEreignis verstehen wir auch als Mahnung an alle Verkehrsteilnehmer,sich wieder ihrer großen Verantwortung für Gesundheit und Leben imStraßenverkehr bewusst zu werden», sagte er.

An der Gedenkfeier in Sachsen-Anhalt wollen auch Angehörige derOpfer aus dem Münsterland teilnehmen. Bundesverkehrsminister WolfgangTiefensee (SPD) und Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) werdenerwartet. In einem Abendmahl-Gottesdienst war am Dienstag imHeimatort Hopsten der Opfer gedacht worden, die offizielleTrauerfeier gibt es in dem kleinen Ort am Samstag.

Unterdessen erhoffen sich die Ermittler nähere Erkenntnisse überden genauen Unfallhergang auch von der Untersuchung des Reisebussesund des Lastwagens. «Bislang gibt es noch überhaupt keineErkenntnisse, ob technische Effekte eine Rolle gespielt haben», sagteder Dessauer Polizeisprecher Ralf Moritz. Bei der großen Masse anauszuwertenden Informationen sei bislang noch kein Ergebnisabzusehen.

Schülerinnen umarmen sich in Hopsten, nachdem sie an einem Gottesdienst in der Sankt Georg Kirche teilgenommen haben, bei dem auch an die Opfer des Busunglücks gedacht wurde. (Foto: ddp)
Schülerinnen umarmen sich in Hopsten, nachdem sie an einem Gottesdienst in der Sankt Georg Kirche teilgenommen haben, bei dem auch an die Opfer des Busunglücks gedacht wurde. (Foto: ddp)
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Beim schwersten Busunglück in Deutschland seit rund 15 Jahren sind am Montag (18. Juni 2007) auf der Autobahn A 14 (Dresden-Magdeburg) 13 Menschen ums Leben gekommen. (Foto: MZ)
Beim schwersten Busunglück in Deutschland seit rund 15 Jahren sind am Montag (18. Juni 2007) auf der Autobahn A 14 (Dresden-Magdeburg) 13 Menschen ums Leben gekommen. (Foto: MZ)
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