1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Nach tödlichem Unfall auf Buga-Gelände in Rathenow: Nach tödlichem Unfall auf Buga-Gelände in Rathenow: Sachverständige überprüfen Baumbestand

Nach tödlichem Unfall auf Buga-Gelände in Rathenow Nach tödlichem Unfall auf Buga-Gelände in Rathenow: Sachverständige überprüfen Baumbestand

14.06.2015, 08:48
Das Bugagelände ist am 14.06.2015 am Haupteingang Optikpark Mühlenhof in Rathenow (Brandenburg) wegen Unwetterschäden geschlossen.
Das Bugagelände ist am 14.06.2015 am Haupteingang Optikpark Mühlenhof in Rathenow (Brandenburg) wegen Unwetterschäden geschlossen. dpa Lizenz

Rathenow/Havelberg - Ein 49 Jahre alter Brandenburger ist auf der Bundesgartenschau in Rathenow (Havelland) bei einem Unwetter von einem herabfallenden Ast getötet worden. Das Gelände ist seit dem Unglück vom frühen Samstagabend gesperrt. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat die Ermittlungen aufgenommen. „Spuren wurden gesichert“, sagte der Sprecher der Polizeidirektion West, Heiko Schmidt. Mit einer Wiedereröffnung der Schau werde voraussichtlich in einer Woche gerechnet, sagte Buga-Sprecherin Amanda Hasenfusz am Sonntag. Die Aufräumarbeiten dauerten sicher noch Tage. Als erste Konsequenz aus dem Unglück werden alle Bäume auf dem Gelände noch einmal auf Unfallgefahr untersucht.

Am Samstagabend wollten viele Besucher zu einem Konzert des deutschen Musikers Andreas Bourani auf dem Buga-Gelände. Wegen des Unwetters wurde der Auftritt kurzfristig abgesagt. Nach Angaben der Organisatoren hatte es im Vorfeld keine Hinweise gegeben, dass sich ein derartiges Unwetter entwickelt. „Als es erste Anzeichen gab, wurde das Gelände evakuiert“, sagte Hasenfusz. Mehrere tausend Besucher verließen das Areal.

Bei starkem Sturm, Regen und Hagel brach dann nach Polizeiangaben ein etwa 25 Zentimeter dicker Ast ab. Der aus dem Landkreis Havelland stammende Mann wurde darunter begraben. Seine Ehefrau alarmierte Wachschutzleute. Erst Feuerwehrleuten gelang es, den Ast anzuheben und das Opfer zu befreien. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des 49-Jährigen feststellen. Die Frau kam mit einem Schock ins Krankenhaus.

„Wir sind erschüttert“, sagte der Geschäftsführer des Buga-Zweckverbandes Erhard Skupch. „Wir denken in diesen Stunden an die Familie des Verunglückten.“

Gibt es bald Sicherheitsvorkehrungen?

Bereits vor der Buga seien die Bäume an allen fünf Standorten von speziellen Sachverständigen auf Standfestigkeit begutachtet worden, sagte die Sprecherin. Nach dem tragischen Unglück werde das in den kommenden Tagen noch einmal getan.
Auf dem Buga-Gelände Rathenow seien zudem einige Schäden zu beseitigen, sagte sie. Auf dem bereits vor Jahren aufgegebenen Friedhof, der heute als Park genutzt wird, stehen nach den Angaben etwa 500 bis 600 rund 50 bis 70 Jahre alte Laubbäume. Rund 20 seien umgefallen oder beschädigt und müssten entfernt werden, sagte Hasenfusz. Schwere Technik werde dafür eingesetzt. Auch Tische, Stühle und Schirme müssten ersetzt werden.

Die blühenden Flächen überstanden den Sturm dagegen nahezu ohne Schäden. Am kommenden Samstag sollen die Areale wieder öffnen. Ob es dann besondere Sicherheitsvorkehrungen geben soll, blieb zunächst unklar.

Bereits 2009 kam es zu einem Unglück am Rande der Bundesgartenschau: Damals wurde ein 60 Jahre alter Brandenburger aus Guben von einem Blitzschlag nahe dem Gartenschaugelände am Schweriner Schloss in Mecklenburg-Vorpommern getötet.
Die Bundesgartenschau 2015 findet erstmals in zwei Ländern statt. Der Fluss Havel verbindet Brandenburg/Havel, Rathenow, Premnitz und Stölln in Brandenburg sowie Havelberg in Sachsen-Anhalt. Bis Oktober werden 1,5 Millionen Besucher erwartet. (dpa)

Das Heck eines Rettungswagens.
Das Heck eines Rettungswagens.
dpa/symbol Lizenz
Ein umgestürzter Baum ist auf dem Bugagelände in Rathenow (Brandenburg).
Ein umgestürzter Baum ist auf dem Bugagelände in Rathenow (Brandenburg).
dpa Lizenz