1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Limsa: Limsa: Mühsames Geschäft

Limsa Limsa: Mühsames Geschäft

20.02.2011, 18:28

Halle (Saale)/MZ. - Aufgaben: Die Limsa soll Grundstücke für das Land erwerben, bewirtschaften und verwerten. Derzeit befinden sich rund 230 Liegenschaften in Limsa-Besitz, dazu kommen 760 Gebäude.

Probleme: Dem Landesbetrieb gelingt es längst nicht immer, zeitnah leer stehende Landesgebäude zu vermarkten - unter anderem weil die politischen Vorgaben fehlen oder unscharf sind. Das wird am Beispiel des Landesverwaltungsamtes deutlich. Die Aufsichtsbehörde war bis vor wenigen Jahren in einem prächtigen - aber sanierungsbedürftigen - Altbau im Paulusviertel direkt neben der Villa untergebracht, in der Matthias Nolte jetzt einsteigen möchte. Heute sitzen die Landesbeamten in einem ebenso prächtigen - sanierten - Altbau in Bahnhofsnähe. Der große Bau im Paulusviertel aber verfällt immer mehr. Es besteht zunehmend die Gefahr, dass das Gebäude so heruntergekommen ist, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt oder aber dessen Verkauf nicht mehr allzu viel Geld einbringt.

Gemachte Fehler: Immobiliengeschäfte des Landes waren in der Vergangenheit mehrfach Auslöser von heftigen Auseinandersetzungen zwischen Landesregierung und Landtag. So war Mitte des vergangenen Jahrzehnts die Auftragsvergabe für ein neues Justizzentrum in Magdeburg ohne Ausschreibung erfolgt. Die Kosten für den Ausbau der ehemaligen Hauptpost in Magdeburg lagen bei 49 Millionen Euro. Im April 2006 verlängerte die Limsa dann ohne Absprache einen noch fünf Jahre laufenden Mietvertrag für das Justizzentrum Halle bis zum Jahr 2020 für 35 Millionen Euro. Der Landesrechnungshof warf der Limsa im Jahr 2007 Missmanagement vor. Damals ging es um den Verkauf des DDR-Funkhauses in Berlin.

Konsequenzen: Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) kündigte 2007 dem damaligen Limsa-Geschäftsführer Hans-Erich Gerst. Unter dessen Nachfolger Andreas Rohde geriet der Landesbetrieb weniger in die Schlagzeilen.