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Brutale Vergewaltigung Vergewaltigung in Leipzig: 5000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt

06.09.2017, 18:48
Blick auf die Leipziger Innenstadt mit dem Rosental und dem Leizpiger Zoo.
Blick auf die Leipziger Innenstadt mit dem Rosental und dem Leizpiger Zoo. imago stock&people

Leipzig - Nach der brutalen Vergewaltigung einer Joggerin (50) in Leipziger Rosental will ein 34 Jahre alter Unternehmer eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise zahlen, die zur Aufklärung der Tat führen, berichtet die LVZ.

Leipziger Unternehmer will Belohnung aussetzen

Der junge Unternehmer möchte anonym bleiben, erklärte seine Anwältin Anja Hoffmann gegenüber der Zeitung. Mit der ausgelobten Prämie wolle der Mann erreichen, dass „Hinweise eingehen, die zumindest etwas dazu beitragen, dass diese schreckliche Tat aufgeklärt werden kann.“

Der Kontakt läuft dem Bericht zufolge über die Kanzlei Hoffmann, Kurt-Eisner-Straße 24, Telefon: (0341) 22 17 00 30. Die Hinweise würden sofort an die Polizei weitergegeben.

Nach Vergewaltigung in Leipzig: Mehr Streifen und Kritik an Dresden

Unterdessen tobt nach dem brutalen Übergriff in Leipzig ein Strei über die öffentliche Sicherheit in der Stadt. Leipzigs Oberbürgermeister Jung fordert - wie schon seit Jahren -  mehr Polizisten für die Stadt. Nun erhebt er schwere Vorwürfe gegen Dresden. Doch die Landesregierung wehrt sich.

„Wir fühlen uns in Leipzig von Dresden alleingelassen“, sagte Jung. Seit Jahren bitte er im Innenministerium und beim Ministerpräsidenten um mehr Polizisten für Leipzig. „Ich muss leider feststellen: Es passiert so gut wie nichts.“ Leipzig habe heute 100.000 Einwohner mehr als vor zehn Jahren, aber viel weniger Polizisten. Er erwarte, dass in Dresden auch Politik für Leipzig gemacht werde. „Vielleicht gehören wir ja auch gar nicht mehr zu Sachsen?“, fragte Jung rhetorisch und lud Innenminister Markus Ulbig (CDU) zu einem Krisengespräch ein.

Das Ministerium seinerseits wies die Vorwürfe als „ungeheuerlich“ zurück. Es bedürfe keines „medienwirksam inszenierten Hilferufs eines Oberbürgermeisters“. „Wir haben den Bedarf für ganz Sachsen schon lange selber erkannt und handeln bereits seit zwei Jahren“, teilte das Ministerium mit.
Im Gegensatz zu anderen Polizeidirektionen sei das Personal in Leipzig in den vergangenen Jahren kontinuierlich aufgestockt worden: von 2965 im Jahr 2015 auf 3110 in diesem Jahr. Zudem werde Sachsen in den kommenden Jahren 1000 Polizeibeamte zusätzlich einstellen. Und nicht zuletzt könnten Städte mit ihren Ortspolizeibehörden selbst umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Chemnitz und Dresden täten das bereits.

Enrico Stange, innenpolitischer Sprecher der Linken im Landtag, sprang jedoch Jung bei. „Innenminister Ulbig kann sich nicht aus der Affäre ziehen, indem er auf die Verantwortung der Stadt Leipzig verweist“, teilte er mit.

Streifen des Stadtordnungsdienstes als Unterstützung der Polizei könnten nur eine vorübergehende Notmaßnahme sein.
Der ordnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Claus Müller, bekräftigte: „Die Polizei ist und bleibt für die Bekämpfung der Kriminalität zuständig, nur fehlen in Leipzig zahlreiche Polizisten.“ Die Stadtverwaltung könne das nicht kompensieren, sie könne die Polizei allenfalls über den Stadtordnungsdienst in Teilbereichen entlasten. „Und das soll sie auch nach unserer Auffassung künftig verstärkt tun.“

Joggerin musste nach Angriff notoperiert werden

Am Donnerstag voriger Woche war eine Frau in einem Leipziger Park beim Joggen von einem Unbekannten von hinten zu Boden gerissen, auf eine Wiese gezerrt und vergewaltigt worden. Der Täter schlug und trat seinem Opfer so heftig ins Gesicht, dass es notoperiert werden musste. (mz/dpa)