Toter Tiger im Zoo Leipzig Toter Tiga Mischa aus dem Zoo Leipzig kommt in die Pathologie

Leipzig - Einen Tag nach dem tragischen Unglück im Leipziger Zoo wird der getötete Tiger "Mischa" in der Pathologie untersucht. Dort soll laut Informationen der Leipziger Volkszeitung der generelle Gesundheitszustand des Tieres festgestellt werden.
Offen blieb, was mit dem toten Tiger nach der Untersuchnung passiert. Eine Entsorgung in der Tierkörperbeseitigungsanlage oder auch eine Präparation für das Museum seien laut Zoo Leipzig möglich, aber noch nicht entschieden.
In den sozialen Netzwerken sorgte der Tod des Tigers für Bestürzung. Der Facebook-Beitrag des Zoo Leipzigs wurde über 300 mal kommentiert und fast 400 mal geteilt.
Am Donnerstagmorgen hatte der zwölf Jahre alte Amurtiger Tomak seinen Artgenossen Mischa angefallen und mit Bissen tödlich verletzt. Laut dem Zoo dauerte der Angriff nur wenige Sekunden. Pfleger konnten erst eingreifen, als Mischa bereits tot am Boden lag.
Der tragische Zwischenfall passierte, weil ein Mitarbeiter des Zoos versehentlich den Schieber zwischen den getrennten Gehegen der Tiger öffnete.
Männliche Amurtiger sind Einzelgänger. Aufeinandertreffen in freier Wildbahn enden meist in Revierkämpfen, die wie in diesem Fall auch tödlich ausgehen. Eine Zoosprecherin betonte deshalb am Donnerstag gegenüber der MZ, dass Tiere, bei denen Revierkämpfe bekannt sind, getrennt gehalten werden. Tödliche Attacken wie die in Leipzig kommen daher eher selten vor.
Erfolgreiche Zucht der Amurtiger in Leipzig
Tiger Mischa wurde in Hamburg geboren und lebte seit 1999 in Leipzig. Mit dem elfjährigen in der Messestadt geborenen Tomak und der zehnjährigen Bella gibt es nun noch zwei Amurtiger im Leipziger Zoo.
Wegen seiner Erfolge bei der Zucht der Amurtiger - Hunderte dieser Tiere kamen dort zur Welt - ist der Leipziger Zoo 1973 mit der Führung des Internationalen Tigerzuchtbuches betraut worden. Alle reinblütigen Tigerbabys, die in den Zoos und Tierparks der Welt geboren werden, sind dort registriert. Sie erhalten eine Zuchtbuchnummer, die sie ihr ganzen Leben lang begleitet.
Vater, Mutter, Besitzer, Geschlecht und Geburtsdatum sind in diesem Personalausweis enthalten. Auf Basis dieser Daten, die bis in die 30er Jahre zurückgehen, ist laut Zoo eine gensichere Fortpflanzung der Tiger möglich.
Der Amurtiger, auch sibirischer Tiger genannt, ist die größte lebende Raubkatze der Welt. In der freien Wildbahn ist er vor allem im Fernen Osten Russlands, aber auch in Nordkorea und China beheimatet. Die Art gilt als stark gefährdet. Grund dafür sind vor allem der Verlust des natürlichen Lebensraumes und die Wilderei.
Nach Angaben der Organisation WWF (World Wide Fund For Nature) ist ihre Zahl in Russland dank Schutzmaßnahmen zwar wieder auf gut 500 gestiegen. Nach Ansicht von Experten bleibt die Lage für die majestätischen Tiere aber ernst. (mz/ts/dpa)