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Nach Entführung in Lieferwagen Nach Entführung in Lieferwagen: Kinderfänger droht lange Freiheitsstrafe

15.11.2017, 12:41
Der Transporter wurde von der Polizei bei Lützen gestoppt. Dort konnte das Mädchen aus dem Fahrzeug befreit werden.
Der Transporter wurde von der Polizei bei Lützen gestoppt. Dort konnte das Mädchen aus dem Fahrzeug befreit werden. Lucas S.

Leipzig/Lützen - Der Kinderfänger von Leipzig kommt vor Gericht. Sechs Monate nach der Entführung eines zwölfjährigen Mädchens im Stadtteil Grünau soll der Mann aus Sachsen-Anhalt jetzt seine gerechte Strafe erhalten. Das Landgericht verhandelt dazu ab dem 28. November. 

Wie ein Gerichtssprecher der MZ bestätigte, sind nur drei Verhandlungstage geplant. Die dritte Strafkammer, die das Urteil fällt, gehe davon aus, dass diese vergleichsweise kurze Zeit ausreichen werde. Obwohl der Sprecher nicht auf Einzelheiten eingeht, spricht das für eine erdrückende Beweislage und möglicherweise auch für den Umfang eines Geständnisses.  

Kindesentführung in Leipzig-Grünau: Täter soll Verbrechen penibel geplant haben

Ob eine Tötungsabsicht bestanden habe, beispielsweise um das Mädchen als Zeugin auszuschalten, bleibt vorerst im Dunkeln. Trotzdem droht dem Täter, der das Verbrechen nach Auskunft der Staatsanwaltschaft penibel geplant haben soll, ein langer Freiheitsentzug. Das  Landgericht geht nach eigenen Angaben von einem Strafrahmen zwischen drei und 15 Jahren aus.  

Deutschlandweit hatte der Fall im Sommer für Schlagzeilen gesorgt. Der 36-jährige Kraftfahrzeugmechaniker soll sein Opfer am 7. Juni mit einem extra dafür umgebauten Lieferwagen entführt und später sexuell missbraucht haben. Nur durch ein  gutes Zusammenspiel zwischen Entführungsopfer und Polizei konnte noch Schlimmeres abgewendet werden.

Unterwegs gelang es dem Mädchen mit Hilfe seines Mobiltelefons einen kurzen Notruf abzusetzen. Daraufhin begann eine große Polizeiaktion mit Verfolgungsjagd, Sperren und Hubschraubereinsatz.

Am Ende wurde der Täter in der Nähe von Lützen im Burgenlandkreis von einem Sondereinsatzkommando gestellt und überwältigt.  (mz)