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Dreiste Masche Dreiste Masche: Angeblich todkranke Frau will Kreuzfahrt ergaunern

29.06.2018, 11:47
Für eine Kreuzfahrt fälschten zwei Frauen ärztliche Atteste.
Für eine Kreuzfahrt fälschten zwei Frauen ärztliche Atteste. dpa-tmn

Leipzig - Mit einer besonders dreisten Betrugsgeschichte haben zwei Frauen versucht, sich eine Kreuzfahrt zu ergaunern. Statt der Schiffsreise erwartet die beiden nun aber wohl ein Verfahren, da ein Arzt gesundes Misstrauen an den Tag legte, das seine Leipziger Kollegin bestätigte.

Die 47 und 30 Jahre alten Frauen hatten sich eine ganz besondere Story zurecht gelegt. Die jüngere von beiden sei unheilbar an Krebs erkrankt und habe ständige Schmerzen. Sie, die eine schwere Kindheit mit DDR-Zwangsadoption durchlitten hätte, habe schon alle ärztlichen Prognosen überlebt und wolle sich nun ein paar letzte Wünsche erfüllen. Zu diesen Wünschen gehöre eine Kreuzfahrt zusammen mit ihrer Begleiterin. Die sei eine ausgebildete Betreuerin für die Todkranke.

Ärztliches Attest erweist sich als Totalfälschung

Mit dieser Geschichte und diversen Attesten fragten beide nach einem Preisnachlass für eine Kreuzfahrt. Ein Bordarzt hakte jedoch bei einer Leipziger Medizinerin nach, von der eines der Atteste stammen sollte. Die Ärztin hatte von der angeblichen Patientin jedoch nie gehört.

Wie sich herausstellte, handelte es sich um eine Totalfälschung des ärztlichen Dokumentes. Laut Polizei seien beide Frauen einschlägig bekannt. Sie hatten in der Vergangenheit bereits Arztberichte und andere Urkunden manipuliert, so die Polizei.

Verdacht: Beide versuchten die Masche auch an anderen Stellen

Vermutet wird, dass das Duo die Masche nicht nur bei dem Kreuzfahrtunternehmen versucht hatte, sondern auch an anderen Orten. So umfasst die Liste der Dinge, die die angeblich Todkranke noch erleben wolle, noch diverse andere Urlaube zum Beispiel auf Mallorca und der an der Ostsee sowie der Besuch von Konzerten und Sportveranstaltungen.

Die Leipziger Polizei kündigte an, den Gesundheitszustand der Frau genauer unter die Lupe zu nehmen. Sollte sie nicht so krank sein wie angegeben, folgen weitere Anzeigen wegen Betruges. (mz/slo)