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NS-Prozess um Reichstagsbrand Die letzte Reise des Marinus van der Lubbe

Vor 90 Jahren ist der vermeintliche Reichstags-Brandstifter Marinus van der Lubbe von den Nazis hingerichtet worden. Nun erhält der niederländische Anarchist in Leipzig eine würdige Ruhestätte. Doch es bleiben Fragen.

Von Alexander Schierholz 09.01.2024, 18:00
Februar 1933: Der Reichstag brennt.
Februar 1933: Der Reichstag brennt. (Foto: dpa)

Leipzig/MZ - Sie haben den Gedenkstein um ein paar Meter versetzt, er steht jetzt direkt auf dem Grab von Marinus van der Lubbe auf dem Leipziger Südfriedhof. Sie haben den Block ein wenig gesäubert, damit die Inschriften wieder besser lesbar sind. Darunter ein Auszug aus einem Gedicht des niederländischen Anarchisten: „Alles ist schön und kämpft dafür in allem und mit allem“. Rund um den Stein verläuft nun ein schmaler Weg aus Pflastersteinen, die dunkle Erde rechts und links davon glänzt noch frisch in der Wintersonne. Unweit davon klärt eine schlichte Infotafel auf über das Schicksal des Mannes, der im Februar 1933 den Berliner Reichstag in Brand gesetzt haben soll.