Legida-Demos und Gegenproteste in Leipzig Legida-Demos und Gegenproteste in Leipzig: Islamkritiker erhalten weit weniger Zuspruch als geplant

Leipzig - 21.28 Uhr: Der Abend in Leipzig verlief weitgehend ruhig. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung dankte allen friedlichen Demonstranten, die gegen Legida auf die Straße gegangen sind. Die Anschläger auf die Bahn verurteilt er als "schwerstkriminell". Damit beenden wir unsere Berichterstattung für heute.
21.22 Uhr: Die Veranstaltungen scheinen sich auf beiden Seiten langsam aufzulösen. Medienberichten zufolge haben sich die Legida-Demonstranten weitestgehend im Hauptbahnhof verlaufen. Vereinzelt seien noch Gruppen von NoLegida-Demonstranten in der Innenstadt unterwegs.
21.10 Uhr: Wegen des Brandanschlags auf die S-Bahn in Markkleeberg bei Leipzig bleibt die Strecke voraussichtlich bis Samstagfrüh gesperrt. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Die S5 und die S5X würden umgeleitet, für die S2 und die S4 verkehrten zwischen Leipzig-Connewitz und Gaschwitz Busse.
20.50 Uhr: Nach einer Schätzung der Stadt haben rund 5000 Menschen gegen den dritten Legida-Aufzug protestiert. Das Anti-Islam-Bündnis habe 1500 Teilnehmer zu einer Kundgebung mobilisieren können, teilte ein Stadtsprecher mit. Damit verfehlten die Islamkritiker ihr selbst gesetztes Ziel von 15.000 bis 20.000 Demo-Teilnehmern deutlich. Die Polizei war mit 2000 Kräften im Einsatz, um die Veranstaltungen abzusichern.
20.38 Uhr: Die Anhänger des islamkritischen Bündnisses machen sich geschlossen auf dem Weg Richtung Hauptbahnhof. Die Polizei bahnt ihnen den Weg durch die Goethestraße, wo sich bereits mehrere hunderte Gegendemonstranten versammelt haben. Wie Mopo24 berichtet fliegen Böller aus dem Lager der Antifa in Richtung der abziehenden Menschen.
20.27 Uhr: Die Legida-Kundgebung auf dem Augustusplatz ist beendet. Zum Abschluss haben die Teilnehmer die Nationalhymne gesungen. Die Gegendemonstranten reagierten darauf mit einem Pfeiffkonzert.
20.15 Uhr: Die Lage wird angespannter. Wie Reporter des MDR berichten, sind mehrere Hundert Hooligans angereist. Auf dem Augustusplatz wurden Böller geworfen. Offenbar hat es auch mehrere Festnahmen durch die Polizei gegeben.
19.49 Uhr: Nach dem Verwaltungsgericht Leipzig hat nach Angaben von MDR Sachsen auch das Oberverwaltungsgericht in Bautzen die Beschwerde von Legida abgelehnt. Damit wird es heute Abend bei der Kundgebung bleiben und keinen "Spaziergang" des islamkritischen Bündnisses geben.
19.44 Uhr: Leipzigs Oberbürgermeister Jung macht sich eine Bild von der Legida-Demonstration. Mephisto 97.6 sagte er: "Die Demonstranten sind wirr und menschenverachtend. Gut, dass es deutlich weniger sind."
19.20 Uhr: Die Legida-Kundgebung auf dem Augustusplatz hat begonnen. Die Lage um den Platz in der Innenstadt bleibt weiter angespannt. Laut MDR Sachsen soll es am Rande der Kundgebung mehrere Festnahmen gegeben haben.
19.15 Uhr: Journalist Johannes Grunert berichtet auf Twitter von Angriffen der Polizei auf Journalisten. Auch er sei davon betroffen gewesen.
19.00 Uhr: Gegen 18.30 Uhr sollte die Legida-Kundgebung auf dem Leipziger Augustusplatz beginnen. Nach ersten Schätzungen der Stadt Leipzig hatten sich kurz vor Beginn rund 900 Legida-Anhänger dort versammelt. Lauf LVZ Online verschiebt sich die Kundgebung auf etwa 19.15 Uhr.
Russia Today liefert Livebilder vom Augustusplatz:
18.50 Uhr: Zweiter Brandanschlag auf Bahnhof Markkleeberg: Unbekannte Täter haben am Freitag bei Leipzig einen weiteren Brandanschlag auf die Bahn verübt. Der S-Bahn-Verkehr aus dem Süden in Richtung Leipzig war deswegen lahmgelegt, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte. In der Nähe des S-Bahn-Haltepunktes Markkleeberg-Nord habe es gebrannt. Laut Deutscher Bahn kommt es bei den S-Bahn-Linien S2, S4, S5, S5X zur Ausfällen und Verspätungen.
18.40 Uhr: Vor Beginn der Legida-Demonstration hat es nach Polizeiangaben einzelne Rangeleien und Farbbeutelwürfe auf Beamte gegeben. Es seien kleinere Gruppen von Störern in der Stadt unterwegs gewesen, sagte eine Polizeisprecherin am Freitagabend. Welchem Lager sie zuzuordnen seien, könne vorerst nicht gesagt werden. Auch zu möglichen Festnahmen konnte die Sprecherin zunächst keine Angaben machen. Die Polizei hatte auch eine Reiterstaffel im Einsatz.
18.08 Uhr: Auch in weiteren Nebenstraßen rund um den Augustusplatz gibt es laut MDR Blockaden. Auch in der Grimmaischen Straße und in der Ritterstraße ist die Polizei dabei, diese zu räumen.
17.55 Uhr: In der Goethestraße hat es eine Sitzblockade der NoLegida-Anhänger gegeben, die soeben von der Polizei aufgelöst wurde. Wie Radio Mephisto berichtet, hatten sich etwa 80 bis 100 Demonstranten an dem Zugang zum Augustusplatz zusammengefunden, um Legida-Teilnehmern den Weg zu versperren.
17.40 Uhr: Soziologen der Universität Leipzig werden auch heute Abend wieder die Teilnehmer der Legida-Kundgebung zählen. Es sei eine unabhängige wissenschaftliche Erhebung, sagte Statistik-Dozent Stephan Poppe. Bereits bei der vorherigen Legida-Demo hatten die Soziologen gezählt - und waren auf ganz andere Zahlen als die von der Polizei veröffentlichten gekommen: Statt der offiziellen 15.000 zählten die Wissenschaftler maximal 5000 Teilnehmer der Anti-Islam-Kundgebung. Die Leipziger Polizei hat angekündigt, diesmal keine eigenen Zählungen zu veröffentlichen, sondern sich auf Angaben der Veranstalter zu beziehen.
17.15 Uhr: Mehreren Medienberichten zufolge hat es die ersten vorübergehende Festnahmen gegeben. Eine Gruppe Gegendemonstranten soll die Polizeiabsperrung am Augustusplatz durchbrochen haben. Das Netzwerk NoLegida spricht von fünf bis sechs Aktivisten.
16.55 Uhr: Der Augustusplatz ist laut MDR mittlerweile komplett von der Polizei abgesperrt. Ab 18.30 Uhr soll dort die Legida-Kundgebung stattfinden. Mit strengen Personenkontrollen versucht die Polizei Gegendemonstranten daran zu hindern, auf den Platz vorzudringen.
16.43 Uhr: Wie LVZ-Online berichtet, bleibt die Beteiligung bei der Kundgebung "Refugees welcome", die 15.30 Uhr auf dem Johannisplatz genehmigt wurde, überschaubar.
16.15 Uhr: Die Leipziger Innenstadt ist bereits weiträumig abgesperrt. Laut Leipziger Volkszeitung ist die Goethestraße mittlerweile für den Verkehr gesperrt. Am Hauptbahnhof und am Rossplatz soll es verstärkte Polizeikontrollen geben.
15.50 Uhr: Wenige Stunden vor dem geplanten Beginn haben einige Legida-nahe Veranstalter ihre Kundgebungen in Leipzig abgesagt. Das bestätigte die Stadt am Freitag. Neben dem Aufmarsch der islamkritischen Bewegung Legida waren eine Reihe von Veranstaltungen in deren Umfeld angemeldet worden. Wie viele Aktionen genau abgesagt wurden, konnte ein Stadtsprecher nicht sagen.
Die Stadt Leipzig hofft auf einen gewaltfreien Ablauf der Legida-Demos und Gegenproteste an diesem Freitag. Wenige Stunden vor einer geplanten Kundgebung der islamkritischen Bewegung bestätigte das Verwaltungsgericht Leipzig die von der Stadt erlassenen Auflagen. Das Ordnungsamt hatte Legida den geplanten Zug durch die Innenstadt untersagt.
Nach Angaben der Stadtverwaltung rechnet Legida am Freitagabend mit 15.000 bis 20.000 Teilnehmern. Neben der zentralen Kundgebung sind sechs weitere Legida-nahe Veranstaltungen geplant. Auf mehreren Gegenveranstaltungen werden 20.000 Menschen erwartet. 2000 Polizeibeamte sollen für Ordnung sorgen.
Einen Überblick über die geplanten Veranstaltungen bietet diese Google-Karte:
Auf der Bahnstrecke Dresden-Döbeln-Leipzig legten Unbekannte bei Naunhof einen Brand. Möglicherweise wollten Gegner von Legida damit eine Anreise zu den Kundgebungen verhindern.
Bei der letzten Legida-Demo am Mittwoch vergangener Woche war es trotz Einsatzes von 4000 Polizisten zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern gekommen. (mz/dpa)
