1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Volleyball : Volleyball : MTV hat seine Angriffswucht nicht wieder

Volleyball  Volleyball : MTV hat seine Angriffswucht nicht wieder

Von Thomas Tominski 26.10.2016, 06:29
Regionalligist Wittenberg gastiert Sonntag bei Vorwärts Berlin II.
Regionalligist Wittenberg gastiert Sonntag bei Vorwärts Berlin II. DPA/Symbol Lizenz

Wittenberg - „Uns fehlt derzeit die Angriffswucht“, sagt Trainer Ulf Jonas und betont, dass es der Mannschaft noch nicht gelungen sei, die von Sebastian Kluge und Benjamin Schenke hinterlassene Lücke zu schließen. „Beide haben mit gekonnten Sprungaufgaben oder im Angriff schnell mal ein paar Punkte eingesammelt“, so der Coach des Volleyball-Regionalligisten MTV Wittenberg weiter, der insgeheim hofft, dass sich das Duo nach der selbst gewählten Auszeit nicht endgültig vom Team verabschiedet.

Aufsteiger SSV Gardelegen führt nach vier Spieltagen die Tabelle in der Regionalliga, Staffel Nordost, mit elf Punkten vor dem KSC „Asahi“ Spremberg (8) und der Bundesliga-Reserve des CV Mitteldeutschland (6) an. Der MTV Wittenberg steht auf dem neunten Rang (5). Die meisten Nominierungen (5) „Wertvollster Spieler“ hat bisher René Andörfer vom zweiten Aufsteiger Energie Cottbus erhalten.

Jonas erzählt, dass der MTV nach drei Saisonspielen noch im Soll liegt. Das 2:3 beim SV Rotation Prenzlauer Berg ist kein Beinbruch, die Heimniederlage nach fünf Sätzen gegen den VfK Südwest Berlin habe da schon mehr geschmerzt. In der Spielpause haben die Volleyballer des MTV laut dem 48-Jährigen fleißig trainiert, um den Sprung ins gesicherte Mittelfeld schnell zu realisieren.

„Hauptaugenmerk in den Übungseinheiten waren Annahme und Angriff“, verrät der Trainer, dem in der Annahme mit Mario Mollenhauer, Patrick Reimann, Marcus Kralisch plus Libero Steffen Fleischer nur ein sehr begrenztes Kontingent zur Verfügung steht. „Hier werden Spiele entschieden“, meint er und erzählt, dass dieses Quartett mit dem Vorrücken in den Angriff einer permanenten Doppelbelastung ausgesetzt ist. Deshalb kann er die bösen Blicken der Teamkollegen, wenn der Ball einmal nicht ganz exakt den Zuspieler erreicht hat, nicht verstehen.

Da ihm im Training nie alle Akteure zur Verfügung stehen, bleiben die Baustellen Aufgabe und Block weiter das Sorgenkind des MTV. Eine passende Antwort zur Problemlösung kann der Trainer daher nicht anbieten.

Am Sonntag um 15 Uhr stehen die Wittenberger in der Turnhalle der Berliner Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule Vorwärts II gegenüber. Die Mannschaft um Ronny Linke hat alle vier Saisonspiele verloren und steht mit null Punkten am südlichen Zipfel des Klassements. Tobias Köhler, Jan Hammann, Martin Klimek und Johannes Lüpnitz haben je einmal die Auszeichnung „Wertvollster Spieler“ (pro Match) erhalten. „Die Drittliga-Reserve ist mit jungen Leuten besetzt“. so Jonas, der keine Angst haben muss, dass die Gastgeber personelle Verstärkung aus der „Ersten“ erhalten.

„Das ist anders als beim Fußball“, meint er und schiebt erklärend nach, dass man im Volleyball nach erfolgter Liga-Meldung nur eine Etage höher auf Punktejagd gehen kann. Deshalb fahren die Lutherstädter auch mit einer Portion Selbstbewusstsein im Gepäck in die Bundeshauptstadt. „Wir wollen dieses Match klar und nicht nur 3:2 gewinnen“, gibt der Coach gleich die Marschrichtung vor und erinnert im gleichen Atemzug an die vergangene Saison. Da hat der MTV beide Partien gegen die Berliner klar gewonnen.

Personell sieht es bei den Wittenbergern gut aus. Der 48-Jährige sagt, dass es beim Abschlusstraining zwar noch einen Spieler erwischen kann, doch aktuell sei alles an Bord. Die Niederlage gegen Prenzlauer Berg hat er ausgewertet. Das Team habe alles gegeben. Deshalb kann er seinen Jungs keinen Vorwurf machen. Im Tie-Break gehört auch Glück dazu. (mz)