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Tragödie im Wald bei Klieken Tragödie im Wald bei Klieken: Was den Hirschen zum Verhängnis wurde

Von Marcel Duclaud 29.10.2019, 09:39
Unlösbar verbunden: Geweihe zweier Damhirsche. Wie die Tiere zu Tode kamen, darüber kann nur spekuliert werden.
Unlösbar verbunden: Geweihe zweier Damhirsche. Wie die Tiere zu Tode kamen, darüber kann nur spekuliert werden. Hans Kanthak

Klieken - Auf tragische Weise ums Leben gekommen sind zwei junge Damhirsche nördlich von Klieken. Der Coswiger Jäger Hans Kanthak hat die Geweihe der beiden Tiere gefunden, als er Pilze sammeln war in seinem bevorzugten Revier. Die beiden Geweihe sind quasi aneinander gekettet durch Draht.

Die Tiere hatten keine Chance, sie kamen nicht mehr voneinander los. Ein noch gut erhaltenes Skelett fand der Jäger vor Ort, das andere ist verschwunden. Auf welche Art die Damhirsche zu Tode kamen, darüber könne nur spekuliert werden, sagt Kanthak.

Sie waren in diesem „unlösbar verbundenen“ Zustand eine leichte Beute für Wölfe. Sie können auch schlicht verhungert oder an Mattigkeit gestorbenen sein. Wie lange die Tiere so verwickelt noch lebten, auch darüber könne nur spekuliert werden.

Er vermutet, dass einer der Hirsche den schwarz ummantelten Draht beim Wühlen in einem Müllhaufen aufgabelte. Bei einem vorgetäuschten, spielerischen Kampf - für ernste Kämpfe seien sie noch zu jung gewesen - muss es passiert sein.

„Das war ihr Todesurteil.“ Hans Kanthak hat auf solche Art miteinander verbundene Geweihe noch nie gesehen in seinem langen Jägerleben. Was er schon öfter sah, das ist illegal im Wald entsorgter Müll. Das ärgert ihn sehr. Nur rund hundert Meter von der Fundstelle entfernt habe jemand eine Hängerladung voll Asbest abgekippt.

Er hat sich bereits an die Behörden gewandt, ebenso an die Verwaltung des Naturparks. Das Ordnungsamt Coswig erklärte sich nicht zuständig für Müll bei Klieken, versprach aber, den Fall weiterzuleiten an den Landkreis.

Allerdings liege der gesundheitsschädliche Asbest immer noch im Wald. „Da muss doch was passieren. Das gehört nicht in die Landschaft.“ Er werde, verspricht der Coswiger, die Sache nicht auf sich beruhen lassen und weiter nachhaken. (mz)