Roland Karthäuser Roland Karthäuser: Kreisbrandmeister wird Stellvertreter des Landesbrandmeisters

Magdeburg/Lebien - Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hat Roland Kartäuser neben Andreas Sulfrian (Landkreis Börde) zum Stellvertreter des Landesbrandmeisters Andreas Heinold (Burgenlandkreis) ernannt. Kartäuser hatte diese Funktion von 2012 bis 2014 schon einmal inne. „Als ich dann Kreisbrandmeister wurde, durfte das nicht mehr sein. Ich hätte mich ja selber kontrollieren müssen“, erklärt der Lebiener.
Eine Ausnahme
Die Konstellation ist jetzt die gleiche, die Ausnahme wurde zugelassen, weil Karthäusers Amtszeit als Kreisbrandmeister im übernächsten Jahr endet. Eine sechsjährige Verlängerung in dieser Funktion ist für den dann 63-Jährigen nicht möglich, mit 67 Jahren müssen Feuerwehrleute in Sachsen-Anhalt aus dem aktiven Dienst scheiden.
Für die sechs Jahre Legislatur als stellvertretender Landesbrandmeister reiche die Zeit genau. „Es wird schon funktionieren“, so Karthäuser zu dem eingangs erwähnten Interessenkonflikt. „Ich habe das mit dem Landrat Jürgen Dannenberg und dem Innenminister besprochen.“
Der Kompromiss sei dem Personalmangel auch in den Führungsebenen der Feuerwehr geschuldet. Ob er einer sei, der nicht Nein sagen kann? „So würde ich das nicht sagen“, so der 60-Jährige. „Man muss es immer auch wollen. Ich bin Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Es macht mir große Freude, Menschen anzuleiten, die Kameraden zu motivieren.“ 1974 ist Karthäuser in Lebien in die Feuerwehr eingetreten, seit 1999 sei er bei der Feuerwehr in Führungspositionen. „Wenn einen die anderen Kreisbrandmeister vorschlagen, kann man nicht alles verkehrt gemacht haben.“
Der Landesbrandmeister beziehungsweise seine Stellvertreter hätten die nachgeordneten Behörden und Dienststellen auf Landes- und Landkreisebene zu beraten, zum Beispiel in Sachen Aus- und Fortbildung, Fördermittelbereitstellung, Sicherung der Dienstbereitschaft.
„Ich kenne schon das ganze Land und habe gute Kontakte zu den Ministerien und Landesbehörden.“ Es sei sehr hilfreich, wenn man die Menschen, mit denen man es zu tun habe, persönlich kenne.
Als dringlichste Aufgabe sieht Karthäuser die Fortsetzung der Kampagne zur Mitgliederwerbung an. „Die Einsatzbereitschaft in den Orten muss aufrecht erhalten werden“, so der Doppelfunktionär. Dazu sei es erforderlich, die finanzielle Förderung für die Anschaffung von Technik und Ausrüstung zu erhöhen, denn nur damit könne man auch junge Leute begeistern.
„Ich freue mich zu sehen, wenn es in den Ortschaften damit voran geht“, erinnert er an die Gerätehäuser, die zum Beispiel in Linda, Seyda und Coswig gebaut wurden und werden.
Was ist die beste Anerkennung?
Eine Feuerwehrrente als Motivation und Anerkennung für das Ehrenamt ist schon lange in der Diskussion. Karthäuser sieht die eher skeptisch. „Ich glaube nicht, dass das für junge Leute eine Rolle spielt. Sie denken noch lange nicht an die Rente.“ Ein Einsatzgeld, wie es ebenfalls vorgeschlagen wurde, ist für ihn auch keine Option. „Das verträgt sich mit dem Ehrenamt nicht“, meint er.
„Wir müssen uns in dieser Legislatur auf jeden Fall damit befassen und wirksame Wege der Anerkennung finden“, sagt der stellvertretende Landesbrandmeister. (mz)