MTV Wittenberg MTV Wittenberg: Dritter Satz bleibt Sorgenkind bei Volleyballern

Wittenberg - Der dritte Satz bleibt das Sorgenkind des MTV Wittenberg. Daran hat sich auch in der neuen Saison nichts geändert. „In puncto Leistungssteigerung ist noch viel Luft nach oben“, sagt Cheftrainer Ulf Jonas, der den Auftakterfolg (3:1) seiner Regionalliga-Volleyaller gegen den USV Potsdam aber nicht kleinreden will. Nach dem personellen Umbruch haben seine Schützlinge die Pflichtaufgabe gegen einen sehr durchschnittlichen Kontrahenten super gemeistert.
„Potsdam ist nur mit sieben Spielern angereist“, sagt er und schiebt nach, dass der USV genau der richtige Auftaktgegner gewesen ist, um sich auf künftige Aufgaben einzustimmen. Trotz vieler Fehler plus schwankender Leistungen in den einzelnen Sätzen verteilt Jonas viel Lob und hebt Sven Belitz und Marcus Kralisch besonders hervor. Beide haben im Angriff, Block sowie in der Annahme überzeugt. „Das war schon ordentlich. Vielleicht ist es gut, dass wir nicht 3:0 gewonnen haben. Sonst bekommen die Jungs nur Höhenflüge.“
Starke Auftaktphase in Wittenberg
Der MTV erwischt in der Stadthalle einen Start nach Maß und geht 9:4 in Führung. Annahme und Block leisten sich kaum Fehler, im Angriff setzen Patrick Reimann und Christian Brückmann die Akzente. Die Potsdamer Abwehr bekommt in dieser Phase selten die Hand an den Ball. Beim 21:15 marschieren die Gastgeber der 1:0-Satzführung entgegen, kurz danach ist der erste Durchgang Geschichte (25:18).
Diesen Schwung nehmen die Jonas-Schützlinge mit in den zweiten Satz. 3:0, 13:8 und 22:11 lauten die ersten Stationen auf dem Weg zum 2:0. Aufgrund des deutlichen Vorsprungs entschließt sich der Coach, Neuzugang Mike Schößler eine Chance auf der Position des Ballverteilers zu geben. „Plötzlich wollten seine Mitspieler anfangen zu zaubern, um Schößler einen guten Einstand zu verschaffen“, so der 48-Jährige, dem ein Stein vom Herzen gefallen ist, dass seine Jungs den roten Faden nicht vollends verloren haben (25:21).
Im Hinblick auf die sich anbahnende Niederlage stellt Gäste-Coach Falko Nowak seine Mannschaft auf verschiedenen Positionen um und sorgt mit dieser Maßnahme für etwas Verwirrung in den Reihen des MTV. Der Potsdamer Angreifer Christian Burkhardt kommt immer besser in Schwung und sammelt fleißig Punkte für sein Team ein. „Dessen Angriffsschläge waren hart und platziert“, so Jonas und fügt an, dass es seinem Team trotz vieler Möglichkeiten nie gelungen ist, die Kurve zu kriegen. Der USV führt Mitte des dritten Durchgangs 16:11 und zieht sein Programm bis zum Schluss durch (25:23).
Gesang hinterlässt keinen Eindruck
Der Wittenberger Trainer redet in der Pause seinen Schützlingen ins Gewissen, sich von den Tie-Break-Gesängen des Kontrahenten nicht beeindrucken zu lassen. „Die Ankündigung des USV hat sie zusätzlich motiviert“, blickt der 48-Jährige zurück, der zunächst mit ansehen muss, dass beim MTV nicht alles rund läuft (8:11). Beim 15:15 befindet sich der Heimsieg in greifbarer Nähe. Jonas nimmt Kralisch in der Annahme raus und stellt dafür Routinier Mario Mollenhauer aufs Parkett, der aus seiner Sicht in der hektischen Phase für die nötige Sicherheit sorgt.
Beide Teams liefern sich im weiteren Verlauf einen offenen Schlagabtausch. Der MTV steht mehrfach davor, für eine Entscheidung zu sorgen. Doch im Endeffekt geht es im vierten Satz in die Verlängerung. Hier haben die Wittenberger das Glück des Tüchtigen und gewinnen unter dem Applaus der Fans knapp 27:25. (mz)